Ingolstadt
Wird die Kinderstadt entsorgt?

Das Stadttheater kann die Gebäude nicht lagern

12.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:41 Uhr

Eine Stadt, erbaut aus alten Bühnenbildern: Doch jetzt drohen die Gebäude auf den Müll zu wandern, weil eine Lagerfläche fehlt.

Ingolstadt (DK) Es ist ein beachtliches Werk: Über vier Jahre hinweg hat die Theaterpädagogik des Stadttheaters mit Kindern die kleine Stadt entworfen und geplant.

Die Techniker des Hauses ließen sie mithilfe vieler Partner in der Exerzierhalle entstehen. 20 Auszubildende von Audi waren unter der Leitung von Roland Pollich zum Beispiel an der Erstellung des Magischen Portals beteiligt. Wie das Stadttheater mitteilt, haben sie "in nur zehn Wochen die sieben Meter lange, zwei Meter breite und über 500 Kilo schwere Konstruktion erbaut,  26 Auszubildende haben die Spielaktionen unterstützt, 16 davon haben sich in ihrer Freizeit als ehrenamtliche Betreuer engagiert". Auch viele Vereine, Handwerksbetriebe und Organisationen wie etwa die Freiwillige Feuerwehr - insgesamt rund 120 ehrenamtliche Helfer - haben daran mitgewirkt, "6000 Kinder glücklich zu machen", wie Julia Hanslá †meier vom Stadttheater schreibt. Doch jetzt droht die komplette Kinderstadt auf den Müll zu wandern. In der Mitteilung heißt es: "Das Stadttheater Ingolstadt freut sich über die durchgehend positive Resonanz der Kinder, Eltern, Lehrer sowie allgemein aus der Ingolstädter Bevölkerung. Und so stimmt es traurig, dass sich die Pforten von Kindolstadt endgültig schließen und die aus ehemaligen Bühnenbildern gebauten Kinderstadt-Gebäude entsorgt werden müssen. Denn zumindest bisher gibt es keine konkreten Pläne vonseiten der Stadt, das Kinderstadt-Projekt weiterzuführen, und es wurde vorerst noch keine geeignete Lagerstätte gefunden. Das Theater, das schon im Normalbetrieb mit Lagerschwierigkeiten zu kämpfen hat, kann die benötigte Lagerfläche von rund 300 Quadratmetern nicht zur Verfügung stellen."

Der Kindolstadt-Partner Audi ist voll des Lobes: "Dieses überaus erfolgreiche und aufwendige Spielzeitprojekt zeigt eine hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Beteiligten und lässt hoffen, dass es in Ingolstadt weitere zukunftsweisende Kinder- und Jugendprojekte geben wird", teilt Inge Wolf-Frör von der Audi-Kommunikation mit.