Ingolstadt
Sie kommen wieder

Junge Akteure von "Kindolstadt" danken allen Helfern Fortsetzung folgt spätestens 2019

29.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr

Foto: Cornelia Hammer

Ingolstadt (DK) Es war eine sehr realistische Traumwelt mit hohem Lerneffekt, eine Schule des Lebens mit großem Unterhaltungswert: Mehr als 6000 Kinder und Jugendliche belebten im Frühsommer "Kindolstadt", die Kinderstadt des Stadttheaters im Klenzepark. Gestern sagten die Akteure allen Danke.

Sepp Mißlbeck muss ein bisschen früher weg. In den Ältestenrat. "Da passe ich besser hin", raunt er im Gehen. Doch der Bürgermeister kann es auch sehr gut kindgerecht, wie er kurz zuvor auf der Bühne der Fronte 79 charmant unter Beweis gestellt hat. Die Moderatorinnen Vicky, Leonie, Antonia, Anna und Luna tun nicht lange rum, halten dem 72-Jährigen das Mikro hin und kommen gleich zur Sache: "Wie geht es weiter mit Kindolstadt" Gut, antwortet Mißlá †beck, "Demokratie ist manchmal a bisserl schwierig, aber wir wollen alles dafür tun, dass es bald weitergeht!". Die Fortsetzung von Kindolstadt 2019 sei schon zugesagt. "Und vielleicht schaffen wir es mit dem Erlebnis des heutigen Abends sogar früher. Denn es gibt nichts anderes, als euch dabei zu unterstützen!", sagt Mißlbeck und erhält dafür starken Applaus.

Der Stadtjugendring hat am Dienstagabend gemeinsam mit jungen Akteuren der Kinderstadt in die Fronte geladen, um an das Erlebnis zu erinnern, das von 29. Mai bis 11. Juni im Exerzierhaus des Klenzeparks seine Premiere erlebt hat. Dabei danken sie allen Mitwirkenden, Helfern und Sponsoren herzlich. Die sehr lebensnah organisierte Gesellschafts- und Arbeitsweltsimulation für Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 13 Jahren in großartigen, vom Stadttheater angefertigten Kulissen hat alle Erwartungen übertroffen. Mehr als 6000 Kinder und Jugendliche wirkten mit. "Am meisten hat mir gefallen, dass in Kindolstadt alle Meinungen respektiert wurden!", sagt Antonia. Die Erwachsenen mussten draußen bleiben. Aber die Kinder haben an sie gedacht. "Wir haben jeden Tag eine ganze Seite ,Klenzekurier' für den DONAUKURIER produziert, damit unsere Eltern erfahren, was wir in Kindolstadt machen", erzählt Vicky. Echt nett von den Kleinen.

Gekonnt geschnittene Kurzfilme über Kindolstadt auf der Leinwand nähren die Nostalgie der Jugendlichen - und die Vorfreude auf die Rückkehr in ihre eigene kleine Stadt. Alle wissen: Der Aufwand war immens. Vier Jahre Vorbereitungen, voller Einsatz der Mitarbeiter des Stadttheaters und der rund 100 ehrenamtlichen Helfer, dazu das finanzielle Engagement von fast 50 Sponsoren: Firmen, Vereine, Organisationen, Schulen, Lions Clubs, städtische Institutionen. Knut Weber, der Intendant des Stadttheaters, zählt alle Namen gerne auf. "Das ist eine Frage der Wertschätzung. Die Sponsoren haben sehr viel zum Reichtum unserer Kinderstadt beigetragen."

"Ich will gar nicht wissen, was das alles gekostet hat", bekennt Andreas Utz, der Vorsitzende des Stadtjugendrings. Aber es sei das Geld auf jeden Fall wert gewesen. "Es wäre eine Dummheit, so etwas Tolles wieder verschwinden zu lassen!", sagt er, den symbolischen Schlüssel zur Kinderstadt in der Hand, überreicht von den jungen Moderatorinnen. Das Signal ist klar: Wir kommen wieder!

Die Idee zu Kindolstadt hatte die Theaterpädagogin Kathrin Lehmann, erzählt Knut Weber. Auf die Frage der Mädchen, was er als Kind werden wollte, antwortet er: "Seefahrer. Und eigentlich bin ich das ja auch geworden", findet der Intendant des Theaters: "Immer auf hoher See und die Nase im Wind."