Ingolstadt
Grünes Licht am Grünring

Ausschuss soll am Dienstag umstrittenen Bebauungsplan auf den Weg bringen

26.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:16 Uhr
In Erwartung neuer Nachbarn: Wer am Südrand von Haunwöhr wohnt, muss sich auf ein Neubaugebiet zu beiden Seiten der Hagauer Straße einstellen. Der Stadtrat beschließt demnächst die Aufstellung eines Bebauungsplanes. −Foto: (red.web-Print Publisher)

Ingolstadt (DK) Drei Monate nach der politischen Weichenstellung folgt der nächste Schritt: Am kommenden Dienstag soll das Verfahren für den Bebauungsplan südlich von Haunwöhr gestartet werden. Die Flächen liegen im zweiten Grünring. Deshalb war die Ausweisung als Bauland umstritten.

Die Planungsidee eines zweiten Grünrings - ein Freiraum zwischen der Kernstadt und den Ortsteilen - ist zwar von hoher Symbolkraft, sie hat aber einen Haken: Der Grüngürtel ist nie exakt eingegrenzt, also nicht "parzellenscharf" definiert worden, wie die Planer sagen. "Seine Abgrenzung, die Flächen- und Breitenausdehnung, ist an vielen Stellen nicht eindeutig und abschließend gefasst", so lautet jetzt auch die begleitende Erklärung zum neuen Bauland im Südwesten.

Die Grundstücke im aktuellen Bebauungsplan ("Südlich Haunwöhr - beidseitig der Hagauer Straße") liegen jedoch eindeutig im zweiten Grünring. Als Anlass für das Verfahren wird, wie es seit Jahren Standard ist, die hohe Nachfrage nach Wohnungsbaugrundstücken genannt. Bereits 2012 hatte hier das Landschaftsarchitekturbüro Wolfgang Weinzierl in seiner Untersuchung eine "sinnvolle Siedlungsergänzung" für möglich gehalten.

Die damalige Studie empfahl eine "bauliche Arrondierung", die den dortigen "abrupten, willkürlichen und aus planerischer Sicht nicht hochwertigen Stadtrand gestalten und zum Abschluss bringen" könnte. Das Gebiet des Bebauungsplanes grenzt direkt an den Ortsrand und die Häuser an der Wittelsbacher- und Unterringstraße. Es ist knapp drei Hektar groß. Im ersten Entwurf, der nächste Woche im Stadtentwicklungsausschuss zur Debatte steht, sind 18 Parzellen für Einzel- und Doppelhäuser sowie drei Parzellen für Dreispänner und zwei für Mehrfamilienhäuser vorgesehen.

Am - neu entstehenden - südlichen Ortsrand wird ein Grundstück für einen Kindergarten reserviert. Wegen der Lage des Baugebietes im zweiten Grünring wollen die Planer ein "besonderes Augenmerk auf die Gestaltung der Siedlungsränder" legen. So soll entlang der nördlichen und westlichen Grenze des Areals ein drei Meter breiter privater Grünstreifen mit heimischen Pflanzenarten festgeschrieben werden. Als öffentliche Grünfläche ist eine Streuobstwiese am südlichen Übergang des Baugebietes in die freie Landschaft gedacht.