Ingolstadt
Ein Rekordjahr

Gründerpreis Ingolstadt geht mit nie gekannter Vielfalt in seine 17. Runde Bewerber stellten sich vor

16.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Ob ihre Idee preiswürdig ist? Christiane Roth und Petra Herzog aus Reichertshofen wollen mit einem Beratungsbüro für Energieeffizienz vor allem Hausbesitzern Einsparungspotenzial aufzeigen. Sie zeigten das symbolisch an einer Blackbox, aus der sich Geld ziehen ließ. - Foto: Heimerl

Ingolstadt (DK) Von wegen Automobilstadt: Nur ein kleiner Bruchteil jener Ideen, die am Mittwoch von den neuen Bewerbern um den Ingolstädter Gründerpreis vorgestellt worden sind, lässt sich im Automotivsektor verorten. Mit 24 Anmeldungen wird das größte Teilnehmerfeld in der Wettbewerbsgeschichte verzeichnet.

Nicht nur für den designierten Sparkassenchef Jürgen Wittmann, am Mittwochabend Gastgeber im Veranstaltungsraum der Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt, präsentierte sich bei dieser "Nacht der Bewerber" der "Nachwuchs für den Mittelstand". Alle Kooperationspartner des Gründerpreises - neben dem Kreditinstitut die städtische IFG, das regionale Existenzgründerzentrum, die Technische Hochschule Ingolstadt und der DONAUKURIER - sehen die jährliche Auswahlrunde für innovative Geschäftsideen als Basis für eine erhoffte weitere Diversifizierung der regionalen Wirtschaft. Und da wird der Mittelstand und damit alles, was abseits der hiesigen Großbetriebe neue Arbeitsplätze verspricht, unbedingt gebraucht.

Das Trommeln für den neuen Wettbewerb - bereits der 17. insgesamt und der 6. in reformierter Form - hat sich offenkundig gelohnt: Mit 32 Bewerbern, deren Engagement in 24 konkrete Anmeldungen mit Businessplan gemündet ist, hat der Ideenwettstreit diesmal wahrlich stattliche Ausmaße angenommen. Prof. Robert Wittmann von der THI, seit Jahren als Juror und Moderator für den Gründerpreis engagiert, sprach am Mittwochabend von einem "Rekordjahr". Co-Moderator und Organisator Jörg Tiedt von der Sparkasse sieht eine "superspannende Auswahl" auf die Jury zukommen.

Als Preisrichter sind wieder ausgewiesene Fachleute aus Forschung und Wirtschaft mit im Boot, die teils auch als Coaches für die Bewerber auftreten. Es ist eine Eigenheit des Ingolstädter Gründerpreises, dass alle Teilnehmer eine exklusive Analyse ihres Businessplanes erhalten. Die Gewinner, die wieder in verschiedenen Kategorien ermittelt werden, um ein möglichst verzerrungsfreies Ergebnis zu erhalten, bekommen neben dem Preisgeld noch weitere Coachings, damit in der Startphase des jungen Unternehmens vermeidbare Anfängerfehler vermieden und Klippen möglichst umschifft werden können.

Nicht nur die Zahl der - ganz überwiegend jungen - Bewerber ist diesmal erstaunlich hoch, auch die Herkunftsorte sind (nach einer Ingolstädter Dominanz in den Vorjahren) erstaunlich weit über die Region verteilt. Alle drei Landkreise sind repräsentiert, auch wenn nicht jede neue Firma am Heimatort der Bewerber aufgemacht worden ist oder wird. Gerade Dienstleister suchen ihre Kunden natürlich bevorzugt in den größeren Städten, vor allem in Ingolstadt.

Die Kandidaten (nur einer war wegen eines Kundentermins verhindert) hatten am Mittwochabend jeweils nur zwei Minuten Zeit, ihre Geschäftsidee dem Publikum zu erklären. Die meisten gingen mit einer einnehmenden Frische und Verbindlichkeit ans Werk, die für alle noch anstehenden Kundengespräche schon mal recht vielversprechend wirkte. Auffällig ist die breite Spreizung des Feldes zwischen klassischen Technologieprojekten, typischen Serviceideen unter Nutzung digitaler Komponenten, gastronomischen Innovationen mit Handarbeit an Herd oder Theke, handwerklichen Dienstleistungen und hippen Unterhaltungsangeboten für Erlebnishungrige.

Die Juroren werden sich jetzt einige Wochen lang mit den neuen Geschäftsideen befassen. Die Preisverleihung ist dann am 26. April, wiederum in der Sparkasse. Der DK wird die Preisträger und besonders ausgefallene Projekte wieder ausführlich vorstellen.