Ingolstadt
Generation Gründer

Die Gewinner des "5-Euro-Business"-Wettbewerbs beweisen Erfindergeist

27.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:44 Uhr

Foto: - kx

Ingolstadt (DK) Vergangene Woche ist der "5-Euro-Business"-Wettbewerb für Studenten der THI zu Ende gegangen. Die drei Gewinnerteams - Mirrads, AutoGenius und Empire Software - überzeugten die Jury mit ihren außergewöhnlichen Unternehmensideen. Der DK stellt die Projekte vor.

Der erste Platz ging an Peter Stahr (27) und Paul Kaufmann (22) und ihre "Mirrads GbR". Ihre Geschäftsidee: Die Vermarktung von digitaler Werbung auf Smart Mirrors. Smart Mirrors sind, wie Peter Stahr erklärt, "digitale Spiegel, welche mit einem Display an der Rückseite ausgestattet sind. Die Leuchtkraft des Displays dringt durch den Spiegel und erzeugt einen spannenden Hologramm-Effekt". Stahr und Kaufmann nützen diese Technik, die es bereits seit mehreren Jahren gibt, als innovative Werbefläche. Die digitalen Werbespiegel sollen die alten, verstaubten Spiegel in den Gastro-Toiletten ablösen. Davon profitiert nicht nur das Gründerteam, sondern auch der Gastronomiebesitzer - dieser wird an den Werbeeinnahmen beteiligt. Stahr verspricht, dass sich der Gastronom um nichts kümmern muss: "Wir bieten einen 360-Grad-Service an. Wir stellen den Smart Mirror kostenlos zur Verfügung und übernehmen auch die Wartung."

Im Februar wird der erste Smart Mirror mit digitaler Werbung in der Herrentoilette des Studentenlokals Reimanns montiert. Hier haben laut Stahr Werbekunden die Möglichkeit, bis zu 10 000 Studenten monatlich zu erreichen. Dass ihr Konzept gut ankommt, zeigt die Auslastung des Smart Mirrors in der THI: Bis Mai sind bereits alle Werbeplätze auf dem Spiegel vergeben.

Auch andere Abnehmer für die digitalen Spiegel haben die beiden bereits in Aussicht: Der FC Ingolstadt ist an 14 Smart Mirrors interessiert. Ob daraus tatsächlich etwas wird, steht noch nicht fest. Sicher ist aber, dass die beiden weitermachen wollen. Und sie haben auch ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2018 möchten sie so viele digitale Werbespiegel in den Umlauf gebracht haben, dass sie davon leben können.

Auf Platz zwei wählte die Jury das Gründerduo Tobias Rubey (25) und Florian Pfahler (23) mit ihrem Start-up "AutoGenius". Die Autobegeisterten, die den Masterstudiengang "Automotive and Mobility" an der THI studieren, überzeugten bei der Präsentation mit ihrer Idee, eine App zu entwickeln, die Autofahrer "bestmöglich bei der Mobilität unterstützt", so Rubey. Mit der Fahrzeug-App soll den Pkw-Fahrern der Alltag erleichtert werden, insbesondere wenn es um das Thema Parken und Reisen geht. So könnten sich zukünftige Nutzer, wie Florian Pfahler erklärt, von der Handy-Software daran erinnern lassen, "wann ihr Parkticket abläuft oder in welchem Parkhaus der Pkw abgestellt wurde". Darüber hinaus könne sich der App-Nutzer über Reisebestimmungen im Ausland informieren, zum Beispiel über Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Maut- und Sicherheitswestenpflicht. Auch an die Beifahrer haben die beiden gedacht: In die App soll eine Funktion integriert werden, mit der der Nutzer unbekannte Autokennzeichen herausfinden kann. Die beiden Studenten arbeiten daran, mit ihrer App baldmöglichst durchzustarten - bisher kann sie noch nicht heruntergeladen werden, es gibt nur einen Prototyp.

Der dritte Platz ging an die Informatik-Studenten Daniel Kriegl (21) und Michael Brock (23). Sie gründeten im Rahmen des Wettbewerbs die "Empire Software GbR", die sich auf die Entwicklung von Handy-Unterhaltungssoftware spezialisiert hat. Ihr erstes Projekt: Die Spiele-App ZenBlocks, die die beiden Tüftler programmiert und designt haben. Wie Michael Brock erzählt, handelt es sich bei dem Spiel um "einen Mix aus Tetris und Doodle Jump". Ziel ist es, auf dem Smartphone-Bildschirm eine kleine animierte Spielfigur, einen Büffel, mit dem Finger nach oben zu bewegen und gleichzeitig Münzen zu sammeln. Dabei muss der User mit dem Tier von Stein zu Stein hüpfen, ohne in die Abgründe des Bildschirms zu purzeln. Das ist gar nicht so einfach, manchmal reicht eine falsche Fingerbewegung aus, um die Figur in den virtuellen Tod zu stürzen. Rund 150 Smartphone-Nutzer haben sich die App kostenlos runtergeladen - und die meisten Spieler sind begeistert, wie die vielen Fünf-Sterne-Bewertungen zeigen. Anders als das AutoGenius-Gründerteam konnten Kriegl und Brock mit ihrer App mithilfe von Werbung bereits Geld verdienen, wenn auch nur einen relativ niedrigen Betrag. Die Spielbegeisterten wollen auf jeden Fall dranbleiben. Bald möchten sie ein Update von ZenBlocks auf den Markt bringen, um die Spieler mit neuen Funktionen zu unterhalten.