Ingolstadt
Ein gravierter Code für die neu gestaltete Fußgängerzone

13.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:19 Uhr

Ingolstadt (sic) Unter den Lieblingswörtern des Oberbürgermeisters ist die "Smart-City" ganz vorne dabei. Christian Lösel verfolgt die Vision eines echt smarten Ingolstadt - also technisch auf dem neuesten Stand, effektiv-bürgerfreundlich und total innovativ.

Um so überraschender, als er gestern bei seinen Erläuterungen ambitionierter Projekte in der näheren Zukunft ein Vorhaben ankündigte, das einer der ältesten Kulturtechniken der Menschheit huldigt: das Meißeln von Information in Stein - analoger geht es kaum noch. Lösel möchte im Zuge der Neugestaltung der Fußgängerzone in einem zwölf Zentimeter breiten Pflasterstreifen rund 60 Tafeln installieren lassen, "die auf geschichtliche Wegmarken" oder architektonische Besonderheiten hinweisen. Es könnten neben Daten und Fakten auch Zitate berühmter Ingolstädter eingraviert werden, so Lösel. Das Kulturreferat werde die Tafeln - Motto "Fußnoten der Stadt" - bis Ende dieses Jahres entwickeln und dann dem Stadtrat vorstellen. Die Platzierung der Pflasterstreifen soll sich an den Kanten der Gebäude orientieren. Da diese Bauwerke unterschiedliche Breiten haben, ergebe sich aus der unregelmäßigen Abfolge der Streifen ein Muster, das von oben an einen Barcode erinnere - dies soll den individuellen "Code der Stadt" darstellen, so das Konzept.

Im Zuge der Bürgerbeteiligung stellen Lösel zufolge Vertreter der Stadt in einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 29. September, im Gewerkschaftshaus am Paradeplatz den aktuellen Planungsstand zur Fußgängerzone vor. Beginn der Versammlung ist um 20 Uhr.

So sieht einer Mitteilung der Stadt zufolge der Zeitplan der Neugestaltung aus: Es sind fünf Bauabschnitte vorgesehen. Aktuell laufen die Vorarbeiten der sogenannten Spartenträger (Kanal, Wasser, Strom), die zur Neugestaltung notwendig sind, in den drei Seitenstraßen der Ludwigstraße (Jägergasse, Ziegelbräustraße, Hallstraße) und stehen kurz vor dem Abschluss. Die Seitenstraßen Georg-Oberhäußer-Straße und die Reitschulgasse folgen noch in diesem Jahr. Die Arbeiten in der Schmalzingergasse und die Pfarrgasse werden voraussichtlich Ende Mai 2017 abgeschlossen sein. Im März 2017 beginnen in der Ludwigstraße die Spartenträger im ersten Bauabschnitt (vom Paradeplatz bis zur Georg-Oberhäußer-Straße) im Frühjahr 2018 schließen dort die Baumaßnahmen zur Neugestaltung an. Parallel dazu wird laut Verwaltung im Juni 2017 mit den Spartenträgern im zweiten Bauabschnitt (Georg-Oberhäußer-Straße bis Mauthstraße) begonnen, ab August 2018 laufen hier die Maßnahmen zur Neugestaltung.