Ingolstadt
Auf dem roten Teppich durch die Baustelle

Mit der Sanierung von Kanälen und Leitungen startet jetzt die Erneuerung der Fußgängerzone Der Straßenraum wird ab Frühjahr 2018 umgestaltet

21.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:27 Uhr

Bis Anfang der 2020er-Jahre soll die gesamte Fußgängerzone erneuert sein. Die Verantwortlichen versprechen sich eine höhere Attraktivität. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Die Ingolstädter Fußgängerzone bekommt ein neues Gesicht. Während die eigentliche Gestaltung erst im Frühjahr 2018 losgeht, haben am Paradeplatz die Vorarbeiten schon begonnen. Im Jahr 2022 soll alles fertig sein, die Kosten für die fünf Abschnitte liegen nach derzeitigem Stand bei rund 6,5 Millionen Euro (ohne die Sparten wie Strom, Gas, Kanal und Telekommunikation). Die Geschäfte bleiben erreichbar.

Welche Arbeiten werden zuerst ausgeführt?

Bevor der neue Straßenbelag verlegt wird, muss zunächst im Untergrund der Fußgängerzone gearbeitet werden. Kanalnetz und Wasserversorgung sowie Stromkabel, Gasleitungen und Hausanschlüsse werden abschnittsweise erneuert. Bereits im vergangenen Jahr wurde damit in den Seitenstraßen begonnen, derzeit sind Reitschul-, Pfarr- und Schmalzingergasse dran.

In dieser Woche wurde in der Fußgängerzone selbst, im östlichen Teil der Ludwigstraße, die Baustelle eingerichtet, nachdem am Paradeplatz (der nicht verändert wird) schon erste Arbeiten stattfanden. Ab Montag, 27. März, ist die Nordseite der Fußgängerzone (Paradeplatz bis Oberhäußer-Straße) an der Reihe, ab Ende April teilweise auch der 2. Bauabschnitt bis zur Mauthstraße.

 

Sind die Geschäfte in der Fußgängerzone erreichbar?

Die Fußgängerzone bleibt geöffnet. Es wird immer halbseitig gearbeitet, die andere Seite bleibt frei. So ist nach Angaben der Stadt die grundsätzliche Zugänglichkeit immer gewährleistet, auch für Lieferverkehr und Rettungskräfte.

Innerhalb eines Bauabschnitts werden kleinräumige Baufelder eingerichtet mit einer Länge jeweils zwischen 20 und 50 Metern. Sobald ein Baufeld fertiggestellt ist, wird der Boden asphaltiert, und die Baustelle wandert weiter.

Die Geschäfte und Hauseingänge innerhalb eines Baufelds sind weiter erreichbar, manchmal mit einem Umweg von wenigen Metern. Rote Teppiche auf dem Boden weisen den Weg zu den Geschäften, denen auf Vorschlag von IN-City entsprechende Bodenbeläge zur Verfügung gestellt werden. Außerdem hat IN-City gemeinsam mit den Einzelhändlern weitere Aktionen geplant.

Grundsätzlich wird nur von Montag bis Freitag gearbeitet. Sollte es zu Verzögerungen kommen, dienen die Samstage im Herbst als Puffertage, denn bis zum Beginn der Vorweihnachtszeit sollen die Arbeiten beendet sein.

 

Wie wird die Öffentlichkeit informiert?

Die einzelnen Abschnitte dauern jeweils zwischen zwei und zehn Wochen. Zwar gibt es einen detaillierten Ablaufplan, aber abhängig von der Witterung, möglichen bautechnischen Problemen oder auch Sondereinflüssen (Archäologie, Kampfmittelfunde) kann es Veränderungen geben, über die der DONAUKURIER berichtet. Auf der Internetseite www.ingolstadt.de/FGZ sind Informationen und Pläne hinterlegt. Als Anlaufstelle wird ein Info-Container in der Fußgängerzone aufgestellt, in dem zu bestimmten Sprechzeiten die Bauleiter für Fragen zur Verfügung stehen. Bei Bedarf können auch Baustellenführungen angeboten werden.

Als Ansprechpartner bei Problemen wurde eine zentrale Anlaufstelle im Tiefbauamt eingerichtet, erreichbar unter Telefon (0841) 305-25 25, E-Mail: fgz@ingolstadt.de.

 

Wie soll die Fußgängerzone künftig ausschauen?

Entsprechend der Bürgerbeteiligung und dem Ergebnis des Architektenwettbewerbs wird die Fußgängerzone künftig durch ein mittig verlaufendes, breites Band in Bewegungs- und Aufenthaltsflächen gegliedert. Dieses mittige Band lädt zum Pausieren, Treffen und Spielen ein. Außengastronomie, temporäres Grün, Aufsteller oder Veranstaltungen erhalten einen ordnenden Rahmen. Einzelne Spiel- und Kunstobjekte ergänzen die Gestaltung.

Passanten können sich ungehindert entlang der Schaufenster bewegen. Auf Metalltafeln im Boden sollen bedeutende Daten aus der Stadtgeschichte dargestellt oder auf berühmte Bewohner bestimmter Häuser verwiesen werden. Das Ziel der Architekten: Stadtgeschichte auf Schritt und Tritt.

Der Schliffelmarkt wird als atmosphärisches Zentrum der Fußgängerzone aufgewertet. Der Höhenunterschied zum Kaufhaus Xaver Mayr wird durch Sitzstufen aufgefangen.