Ingolstadt
Fünf Prozent angepeilt

Kreisverband Die Linke spricht sich für Eva Bulling-Schröter als Landtagskandidatin aus Roland Meier will in Bezirkstag

11.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr

Ziehen für die Linke in den Wahlkampf zur Bezirks- und zur Landtagswahl: Roland Meier und Eva Bulling-Schröter. - Foto: Brandl

Ingolstadt (mbl) Der Kreisverband Die Linke hat gestern Abend seine Kandidaten für die Wahl zum Bayerischen Landtag und zum Bezirkstag im Oktober gewählt. Eva Bulling-Schröter bewirbt sich demnach für einen Sitz im Maximilianeum in München, Roland Meier will es ihr mit einem Mandat für den Bezirkstag gleichtun.

Die beiden Wahlen, die aus wahlrechtlichen Gründen in zwei direkt aufeinanderfolgenden Veranstaltungen stattfanden, gingen jeweils recht eindeutig für die Kandidaten aus. Bulling-Schröter holte sieben von acht möglichen Ja-Stimmen, Meier konnte mit neun Ja-Stimmen alle Stimmberechtigten hinter sich vereinen. Die Euphorie bei den Linken ist nach dem aus Sicht der Sozialpartei "ganz tollen Ergebnis" bei der Bundestagswahl, wie Bulling-Schröter sagte, groß. Im September holte man etwas mehr als sechs Prozent.

"Fünf Prozent müssten da möglich sein, auch wenn es nicht einfach wird", so die frühere Bundestagsabgeordnete. In ihrer Vorstellungsrede kritisierte sie mehrfach scharf die Politik der CSU, sah in der Bayerischen Verfassung ein "linkes Wahlprogramm" und plädierte für mehr soziale Gerechtigkeit im Freistaat. Der sei zwar schön, so Bulling-Schröter, bestehe aber nicht nur aus Laptop und Lederhose und sei auch nicht ausschließlich die Vorstufe zum Paradies, wie Ministerpräsident Horst Seehofer Bayern einmal nannte. In Bayern und auch in der Region Ingolstadt gebe es vielmehr auch Armutsrentner, Zeitarbeit, Wohnungsnot und Pflegenotstand. Auch werde der Schutz der Familie durch soziale Schieflagen vernachlässigt, sagte Bulling-Schröter und sprach sich unter anderem für "starke Renten" und mehr sozialen Wohnungsbau, auch in Ingolstadt, aus. Weitere Ziele, die die Kandidatin formulierte, waren das Bekenntnis zum Nationalpark Donau-Auen, die Unterstützung des Volksbegehrens gegen Flächenfraß, Tier- und Klimaschutz sowie das Ja zu regenerativen Energien. Gegen die geplante Erhöhung der Kita-Gebühren in Ingolstadt wolle sie eine Petition starten, so die Linken-Politikerin.

Bezirkstagskandidat Meier wandte sich in seiner Rede gegen Auswüchse des Kapitalismus und Leiharbeit und sprach sich für mehr soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz aus. Als Bezirkstagsabgeordneter sei ihm zudem wichtig, "ein linkes Auge" auf Bildung, Kultur und Heimatpflege sowie auf das Klinikum Ingolstadt zu haben. Außerdem wolle er sich für eine Legalisierung von Cannabis zur Schmerztherapie einsetzen.