Ingolstadt
"Es hat eigentlich nicht weh getan"

17.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:15 Uhr

Die Blutwerte wurden vor der Entnahme untersucht. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Reinhard Brandls Stammzellen sind heute entweder noch auf dem Weg oder bereits beim Patienten eingetroffen. Gestern fand die Entnahme statt. 48 Stunden haben die Ärzte Zeit, die lebenswichtige Transplantation durchzuführen. Der Bundestagsabgeordnete sprach gestern mit Sebastian Schanz über seine Spende.

Herr Brandl, wie war’s?

Reinhard Brandl: Ich hatte Glück heute morgen, weil mein Körper in der Mobilisierungsphase genügend Stammzellen produziert hat. Deswegen war das relativ unkompliziert. Mir wurde im Prinzip eine Kanüle links, eine Kanüle rechts gelegt. Von einem Arm floss das Blut raus in einen Automaten. Dort wurde es getrennt. Dann floss das Blut wieder zurück. Das ganze hat etwa zweieinhalb Stunden gedauert. Und in der Zeit wurden die Stammzellen vom Blut getrennt. Es hat eigentlich nicht weh getan. Gut, wenn man zweieinhalb Stunden so eine Kanüle im Arm hat, hat man so ein leichtes Ziehen in der Armbeuge. Das ist eigentlich alles.

Wie fühlen Sie sich jetzt?

Brandl: Offen gesagt bin ich jetzt erleichtert. Denn man weiß ja selber nicht, wie das abläuft. Ob auch genügend Stammzellen produziert werden. Wie die Spende abläuft. Ich hab jetzt so zu sagen meinen Teil gebracht. Und jetzt hoffe ich natürlich, dass der Patient die Therapie annimmt und dann mit meinen Stammzellen neues Blut bildet.

Sie haben die ganze Spende extra öffentlich gemacht. Warum?

Brandl: Die Aktion Knochenmarkspende Bayern hat mich gebeten. Hintergrund ist, dass viele Leute intuitiv ans Rückenmark denken. Dass man irgendwie gelähmt sein könnte und so weiter. Das ist ein großer Irrtum. In keinem Fall gibt es ein größeres Risiko für den Spender. Aber es ist eine riesen Chance für einen kranken Menschen. Deswegen ist es wichtig, dass den Leuten die Angst genommen wird, sich typisieren zu lassen.