Ingolstadt
Er schöpft sein Potenzial aus

Mit 23 Jahren ist Jonathan Sierck mit seinem Thema Persönlichkeitsentwicklung schon erfolgreicher Referent und Buchautor

24.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

"Nie derselbe Vortrag": Diese Maxime hat sich Jonathan Sierck gesetzt. Der Ingolstädter, der inzwischen in München seine Heimatbasis für seine Seminare und Schulungen hat, möchte nicht nur anderen helfen. Auch er bildet sich immer weiter. Dazu hat er sich das Schnelllesen beigebracht und lehrt es. - Foto: privat

Ingolstadt (DK) Im Leben von Jonathan Sierck ging es schon immer etwas schneller zu. Mit erst 23 Jahren ist der Ingolstädter mehrfacher Buchautor und steht als Jungunternehmer regelmäßig vor Wirtschaftsbossen, denen er auf Seminaren die Botschaft mitgibt: Jeder kann sein Potenzial erweitern und ausfüllen.

Man könnte dieses Porträt mit vielen Themen und an vielen Orten beginnen: Fußball, Lesen, Philosophie und Persönlichkeitsentwicklung genauso wie also in Ingolstadt, München, Südafrika, Kalifornien und an anderen Schauplätzen. Wählen wir die US-Westküste, weil es dort in doppeltem Sinne einen kleinen, aber vielsagenden Einblick in das Leben von Jonathan Sierck und seinen Antrieb gab. Im vergangenen November warf der studierte Philosoph (Schwerpunkt Wirtschaftsethik) einen beneidenswerten Blick in die Zukunft. Er durfte sich die Raumfahrtfabrik von Tesla-Chef Elon Musk in einer Spezialführung ansehen. "Ich hatte die einfach angeschrieben", erzählt er dankbar über den Ausblick in einen anderen Kosmos, der viele Parallelen zu seiner Arbeit aufweist: hochstrebende Ziele, Entwicklungen, Fortschritt, Visionen und Potenziale. Sierck bildet sich gerne weiter. Er saugt Informationen geradezu auf. Und er gibt sie auf Seminaren und Schulungen weiter, um anderen zu helfen, sich selbst zu entwickeln. Und das mit gerade einmal 23 Jahren.

Sierck besitzt eine eigene erfolgreiche Firma, die er vor sechs Jahren (also mit 17) in München gründete. Da kam er gerade von einem zweijährigen Aufenthalt in Südafrika zurück, wo er seinen Schulabschluss machte. "Das waren vielleicht die schönsten Jahre meines Lebens bisher", sagt er. Es waren Monate mit großen Weichenstellungen - zunächst aber die Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. Sierck ist in Südafrika geboren. Seine Eltern, die man als die Gründer des Afrika-Hilfsvereins Siyabonga in der Region Ingolstadt kennt, lebten damals dort. Im Teenageralter zog es Jonathan als zweiten der vier Söhne wieder dorthin. Die verheißungsvolle Fußballerkarriere beim FC Ingolstadt war ins Stocken gekommen. "Vielleicht war ich zu verletzungsanfällig." Der Traum von der Profikarriere war ausgeträumt. "Im Nachhinein kein Problem", sagt er.

Denn in Südafrika nahm alles andere große Fahrt auf. Sierck hörte John Demartini erstmals sprechen und Leute mit seinem Vortrag begeistern. Auch um ihn war es geschehen. "Ich wollte das auch schaffen." Der professionelle Speaker, wie Motivatoren und andere Vortragende genannt werden, wurde Siercks Mentor. "Ich habe bisher 60, 70 Tage bei seinen Seminaren verbracht." Der junge Deutsche jettet seitdem um die halbe Welt, um andere einflussreiche Personen zu hören und von ihnen zu lernen. Wie bei John Demartini ist das Feld der Persönlichkeitsentwicklung seine Mission geworden.

Sierck saugt auf, was ihn fasziniert und weiterbringen könnte. Dazu hat er sich das Schnelllesen angeeignet und bereits rund 2000 Bücher durchgearbeitet ("Im Schnitt schon eines am Tag"), deren Inhalte er natürlich behalten kann. Zwei eigene Bücher hat er bereits herausgebracht, für drei weitere hat er bei einer Agentur schon unterschrieben. Sein neuestes Werk dreht sich um Authentizität. Wie immer ging er dabei methodisch und diszipliniert vor: Mindestens 1000 Wörter schreibt er täglich. Keine Ausnahme.

So zielstrebig ist Jonathan Sierck in allem. Auf das Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität wird er die Promotion draufsetzen. Der Ausbau seines Seminarprogramms ist danach fest eingeplant. "Ich möchte eine Online-Akademie aufbauen, um noch viel mehr Menschen zu erreichen." Schon jetzt wird er von großen Unternehmen gebucht, spricht vor Wirtschaftsbossen. "Es wird mir nichts geschenkt. Ich muss mit den Inhalten überzeugen", sagt der Jungunternehmer auch angesichts seines Alters. Aber eines ist klar: Er wird weiter erfolgreich seinen Weg gehen.