Ingolstadt
Engagement gegen Diskriminierung

26.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:38 Uhr

Engagement gegen Diskriminierung: Auguste Prinzessin von Bayern (von links) zeichnete Katrin Gemünden, die die terminlich verhinderte Preisträgerin Christina Schmid vertrat, mit dem Michael-Schmidpeter-Preis aus. Schirmherrin des Wettbewerbs für Schülerinnen und Schüler war die Landtagsabgeordnete Christine Stahl. - Foto: Stadik

Ingolstadt (DK) Auguste Prinzessin von Bayern hat am Freitagabend in Ingolstadt den Michael-Schmidpeter-Preis zur Förderung von Toleranz und Aufklärung verliehen. Die an bayerischen Schulen ausgeschriebene Auszeichnung soll ein Zeichen gegen die Diskriminierung von Homosexuellen sein.

Als sich der 17-jährige Michael Schmidpeter in einen gleichaltrigen Schulkameraden verliebte, scheint für ihn eine Welt zusammen gebrochen zu sein. Sein Coming Out hatte ein tragisches Ende: Im Juni 2006 nahm sich der junge Mann das Leben. Das Jugendnetzwerk Lambda Bayern schrieb deshalb den Michael-Schmidpeter-Preis aus, um an Schulen, in der Familie und der Gesellschaft für Toleranz und Akzeptanz zu werben. Die Auszeichnung wurde am vergangenen Freitagabend in der Kurfürstlichen Reitschule in Ingolstadt verliehen.
 

Auguste Marie Philippa Prinzessin von Bayern, eine Nachfahrin von König Ludwig III., übergab den ersten Preis an Katrin Gemünden, die die Ehrung stellvertretend entgegennahm. Die Königliche Hoheit würdigte das "wunderschöne Märchen", das die terminlich verhinderte Preisträgerin Christina Schmid vom Gymnasium Bruckmühl über die Liebe von zwei Männern geschrieben hatte. Weitere Auszeichnungen gingen an Pauline Meurer vom Gymnasium Bad Aibling und das Gymnasium Kirchheim (die Siegerbeiträge sind im Internet unter www.schmid peter-preis.de zu finden).

Die Schirmherrin und Landtagsabgeordnete Christine Stahl (Die Grünen) erinnerte an die Schwierigkeiten für junge Menschen, sich in ihrer Selbstbestimmung frei zu entfalten. "Während die einen die Zeit der ersten Verliebtheit ganz unbeschwert und wie im Märchen erleben können, wagen die anderen nur davon zu träumen", sagte die Politikerin, die an den Schulen zu Diskussionen anregen möchte. Dr. Elisabeth Schneider, Leiterin des städtischen Gesundheitsamtes Ingolstadt, würdigte das Engagement des Jugendnetzwerks Lambda Bayern, das Orientierungshilfe, Austauschmöglichkeit und Unterstützung biete. Zugleich kritisierte sie Vorurteile und Tabus; "gegen Menschen, die irgendwelchen menschengemachten Normen nicht entsprechen".