Ingolstadt
Ein Paradies für Kinder

Bildungsverein Atlantik plant interkulturelle Kita – die Betreuungsquoten steigen weiter

21.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:48 Uhr

Kindern Wissen vermitteln: Im Bildungszentrum des Vereins Atlantik gibt es Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung. Nachhilfelehrer Deniz Sahin betreut Hamza (9), Ugur (9), Murat (10), Cagla (10) und Beyza (10). Der Verein plant jetzt auch eine interkulturelle Kindestageseinrichtung - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Der Ausbau an Kinderbetreuung schreitet in Ingolstadt weiter voran. Dabei treten auch neue Träger in Erscheinung – etwa der Verein Atlantik, der Bildung und Integration benachteiligter Migrantenkinder fördern will.

Im Kindergartenalter ist eigentlich längst jeder kleine Ingolstädter versorgt, mit 3846 Plätzen insgesamt zumindest rein rechnerisch. Trotzdem engagieren sich die Träger weiter: Bemerkenswert sind die Pläne des Donau-Schüler-Elternvereins Atlantik, der im Nordwesten Ingolstadts, an der Waldeysenstraßen, eine interkulturelle Kita mit 25 Kindergarten- und 24 Krippenplätzen errichten möchte. „Wenn alles klappt mit den Genehmigungen und Zuschüssen, möchten wir noch heuer dem dem Bau beginnen“, sagt Vorsitzender Sahin Ilgen. Das Haus soll Kinderparadies heißen.

Der Trägerverein Atlantik wurde 1996 als Antwort auf die vergleichsweise geringen Schul- und Berufserfolge ausländischer Kinder und Jugendlicher gegründet. Im Bildungszentrum an der Milchstraße werden Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe angeboten. „Momentan sind bei uns 150 Kinder und Jugendliche“, erklärt Sahin Ilgen.

Ihr Angebot erweitern will die Swiss International School (SIS): In dem geplanten Neubau an der Permoserstraße soll der zweisprachige Konzeptkindergarten um 25 auf insgesamt 50 Plätze vergrößert werden. Der Stadtrat stimmte neulich beiden Vorhaben zu.

Besonders groß war in den vergangenen Jahren der Zuwachs an Krippenplätzen: 2008 gab es in Ingolstadt 569, was einer Versorgungsquote von gut 16 Prozent entsprach. Heuer sollen 982 Kinder unter drei Jahren einen Platz bekommen – immerhin 28 Prozent. Bei den Krippen strebt die Stadt im Zusammenwirken mit den freien Trägern bis 2013 eine Versorgungsquote von 40 Prozent an (ausgehend von rund 3500 Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren). Das ist mehr, als der Gesetzgeber verlangt. Der Stadtrat genehmigte in seiner letzten Sitzung das Raumprogramm für eine neue städtische Krippe in Etting mit 48 Plätzen. Dafür soll am Retzbachweg ein Gebäude errichtet werden.

In der nachschulischen Betreuung gibt es zurzeit 1395 Plätze in Horten, Kindergärten, Ganztagesklassen, in der verlängerten Mittagsbetreuung oder in der Tagespflege. Das entspricht einer Betreuungsquote von 30 Prozent. Wegen der hohen Nachfrage will der Förderkreis für integrierte Erziehung seinen Hort erweitern und 19 zusätzliche Plätze schaffen. Insgesamt können dann 175 Kinder nach der Schule betreut werden.