Ingolstadt
Durch die Bank zufrieden

Drei Männer vom Alfred-Hagn-Stammtisch diskutieren im Regen über den Regenwald

04.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:38 Uhr

Liegebank mit Blumenschmuck: Karl Linzenkirchner, Stammtisch-Präsident Alfred Hagn und Hermann Regensburger (v.l.) diskutieren im Regen über Variante drei - Foto: Rössle

Ingolstadt (smr) Sie nennen sich gern die fünfte Fraktion – in aller Bescheidenheit. Einst zählten sie zur Führungselite Ingolstadts, und ihr Wort hat immer noch Gewicht. Die Rede ist vom so genannten Alfred-Hagn-Stammtisch, dem 20 gestandene, ältere Männer angehören, „die sich nichts mehr beweisen müssen“ (Zitat Hagn).

Es versteht sich von selbst, dass der DK dieses Kompetenzteam bezüglich der neuen Sitzmöbel für die Fußgängerzone um ein Urteil gebeten hat. Ein Probesitzen war wegen Regens leider nicht möglich, aber auch gar nicht nötig. Stammtischpräsident Alfred Hagn ruft beim Anblick der nassen Möbel sofort aus: „Wir sollen doch den Regenwald schützen! Ja gibt es denn kein deutsches Holz, das man verwenden könnte“ Dem hält Karl Linzenkirchner, ehemals Audi-Werkleiter, entgegen, der Pioniersteg aus heimischer Lärche sei schon arg verwittert. „Da wächst das Moos raus. Das muss man halt pflegen. Für Sitzbänke sollte ein Holz verwendet werden, das dicht wächst und nicht schiefert. Denn sonst besteht Verletzungsgefahr.“

Eine Mutter geht mit ihren zwei Kindern vorbei, eines springt auf eine Musterbank. Hermann Regensburger, Ex-Innenstaatssekretär und Ehrenbürger Ingolstadts, schimpft laut los: „Musst du da jetzt drüberlaufen!“ Erschrocken springt das Kind herunter. Die breite Holzfläche der Variante drei war wohl allzu verlockend. „Das ist auch eine Liegebank“, gibt Linzenkirchner zu bedenken. „Es schadet doch nichts, wenn sich junge Leute mal drauflegen“, entgegnet Regensburger und fügt hinzu: „Ich brauch’ keine Rückenlehne, denn als Rentner hab’ ich gar keine Zeit, lange herumzusitzen.“ Sein Fazit: „Die Bänke sind eine interessante optische Aufwertung der Fußgängerzone. Sie bringen mehr als ein neues Pflaster und kosten weniger. Die Anlieger sogar gar nichts.“ Alfred Hagn nickt: „Vor allem passiert jetzt schnell etwas. Es freut die Bürger, dass sich endlich was tut in der Fußgängerzone.“ Hagn und Regensburger favorisieren keine bestimmte Variante, sondern wünschen sich verschiedene Gruppierungen. „So wie hier – eine Ruhezone“, erklärt der Stammtisch-Präsident. Karl Linzenkirchner findet Variante vier mit Blumentrog am schönsten.

Das Probesitzen geht weiter: DK-Leser sind aufgerufen, ihre Meinung zu sagen – entweder via Internet an sitzbank@donaukurier.de oder per Post an die Lokalredaktion des DONAUKURIER, Donaustraße 7, 8 50 49 Ingolstadt.