Ingolstadt
Die Presse muss draußen bleiben

06.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:06 Uhr

Ingolstadt (rl) Dass sich am Ende der öffentlichen Sitzung des Krankenhauszweckverbands eine Diskussion samt hitziger und sehr deutlicher Worte des Verbandsvorsitzenden, Oberbürgermeister Christian Lösel, entzündete, bahnte sich bereits zu Beginn an. Die Zündschnur lag in einer Anfrage, die schon in der Woche zuvor in nicht-öffentlicher Sitzung im Zweckverband sowie am Dienstag im Stadtrat zu, wie es hieß, "teils tumultartigen Szenen" geführt haben soll.

Hauptprotagonist in dieser Posse: FDP-Stadtrat Karl Ettinger. Der Titel der Komödie könnte heißen: Einer gegen alle - oder alle gegen einen. Untertitel: Das Klinikum in schweren Zeiten.

Es geht um den Wunsch von FDP-Stadtrat Karl Ettinger, mit liberalen Bezirksräten das Klinikum besichtigen zu dürfen - im Beisein der Presse. Dass der FDP-Mann das Thema gestern - unter Anwesenheit der Pressevertreterin - erneut auf den Tisch brachte, ließ nicht nur OB Lösel und Bezirkstagspräsident Josef Mederer sichtlich in Rage geraten. Der Vorwurf: Ettinger wolle sich nur profilieren - und das in fürs Klinikum sensiblen Zeiten. Von "Schauspiel" und "parteipolitischer Profilsucht" auf Kosten des Klinikums war die Rede. Nur vonseiten der Grünen kam für das Anliegen Ettingers etwas Verständnis auf. Die anderen Parteien hauten verbal auf den Stadtrat und FDP-Bezirkstagskandidaten ein - auch angesichts des "Schadens", den dieser im Sommer durch einen öffentlich gemachten Fragenkatalog dem stationären Hospiz zugefügt habe. In der letzten Sitzung sei bei dem Thema einiges unklar gewesen, verteidigte sich Ettinger. Auch habe er die Entscheidung, auf eine Presseerklärung zu verzichten, nicht über die Köpfe der Bezirksräte treffen können. Gestern stimmte der Zweckverband ab: Besuchsrecht ja. Die Presse sei aber "dringend außen vor zu lassen".