Ingolstadt
Der Konkurrenz voraus

Weil sie bei der "PlayOffensive Ausbildung" am schnellsten Lehrstellen meldeten, erhielten sechs Firmen einen Preis

18.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:22 Uhr

Erfolgreiche Lehrstellenaktion: Rolf Zöllner (hinten Mitte) von der Arbeitsagentur Ingolstadt, Bernhard Enzinger (links) vom ERC Ingolstadt und DONAUKURIER-Chefredakteur Gerd Schneider (r.) übergaben Eishockeykarten an die Vertreter von sechs Betrieben aus der gesamten Region, die Lehrstellen meldeten - Foto: Strisch

Ingolstadt (reh) Nicht nur fremde Nationen kopieren, auch in Deutschland werden erfolgreiche Initiativen nachgeahmt. Doch für Rolf Zöllner, den Chef der Ingolstädter Arbeitsagentur, ist das im Fall der „PlayOffensive Ausbildung“ kein Ärgernis, sondern ein großes Kompliment. „Sie ist längst eine Marke geworden und hat Wurzeln geschlagen“, sagt Zöllner.

In Düsseldorf oder auch Augsburg werben die Behörden inzwischen ebenfalls um Lehrstellen, wie es die Ingolstädter bereits im sechsten Jahr leisten. Und wie sich gestern zeigte, ist das Original unerreicht: Bei 422 Firmen aus der gesamten Region, die 904 Ausbildungsstellen meldeten, hat die gemeinsame Initiative von Arbeitsagentur, ERC Ingolstadt und DONAUKURIER neue Rekordwerte erzielt. Für Zöllner besonders erfreulich: 69 Betriebe, die bisher nie oder seit vielen Jahren nicht ausbildeten, steuerten 85 Stellen für Azubis bei.

Zöllner kennt auch den Grund. Der Lehrstellenmarkt ist inzwischen bei den Unternehmen hart umkämpft. Kaum eine Firma kann es sich noch leisten, zurückhaltend zu sein. Der Konkurrenz voraus sind sogar sechs Betriebe aus der Region: Binderholz aus Kösching, das Stein- und Schotterwerk Geiger sowie Pusch Bau aus Kinding, Nadler Straßentechnik aus Schweitenkirchen, Zirro Stahl- und Maschinenbau aus Schrobenhausen und die Ara-Hotels in Ingolstadt schickten als Erste ein Fax und meldeten Stellen, als die neue Runde der „PlayOffensive“ startete. Dafür erhielten sie gestern von Rolf Zöllner, ERC-Vertreter Bernhard Enzinger und DONAUKURIER-Chefredakteur Gerd Schneider jeweils zwei VIP-Karten für ein Eishockeyspiel der Panther.
 
Sven Neuenfeldt von der Arbeitsagentur kennt eine Motivation der Unternehmen: „Die Anzahl der Bewerbungen hat bei ihnen spürbar abgenommen.“ Das bestätigt Thomas Nadler von der gleichnamigen Firma: „Die guten Lehrlinge herauszupicken, ist unglaublich schwierig geworden.“