Ingolstadt
Das große Warten geht weiter

Auch der zweite Termin platzt – Die Altstadtkinos öffnen wohl erst nächste Woche

25.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:01 Uhr

Rot statt blau: Handwerker haben gestern Stoffbahnen an die Wände im Cinema getackert. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Wieder nichts: Auch Eröffnungstermin Nummer zwei platzt. Die Altstadtkinos sind noch nicht fertig, der Ausbau dauert noch (mindestens) ein paar Tage länger als geplant. Eigentlich sollte der erste Film morgen laufen – nun wird es wohl auf den 3. Oktober hinauslaufen.

Franz Fischer nimmt es gelassen. „Die gute Nachricht ist: Wir brauchen nicht so lange wie die Elbphilharmonie in Hamburg. Und auch nicht so lange wie der Flughafen Schönefeld – oder der Ingolstädter Bahnhof“, sagt der Betreiber der Altstadtkinos auf Anfrage des DONAUKURIER, ob denn der Eröffnungstermin, der eigentlich für morgen angesetzt war, noch stehe. Doch diese „gute Nachricht“ täuscht wenig über eine nicht ganz so gute hinweg: Der Termin wird wieder nicht gehalten. Schon im August wollten die Betreiber der Altstadtkinos eigentlich mit dem passenden Film „Wer’s glaubt, wird selig“ von Markus H. Rosenmüller Premiere feiern – auch der Termin platzte bereits.

Zwei Gründe scheint es in erster Linie für die weitere Verzögerung zu geben: ein „Haufen verdeckter Sachen“, wie Fischer sagt, und der Hang der Betreiber zum Perfektionismus. Die „verdeckten Sachen“ sind Probleme, die während der Arbeiten in den beiden Kinos entdeckt wurden: Zum Beispiel musste die ganze Elektrik erneuert werden und das Dach in der Manggasse war undicht. „Das noch und das noch und das noch“, sagt auch Fischers Kompagnon Wolfgang Schick darüber, dass in den beiden Altbauten offenbar während des Umbaus immer wieder neue Schwierigkeiten aufgetaucht sind.

Der Hang zum Perfektionismus ist offenbar die zweite Ursache für die Verzögerung: „Unsere Ansprüche sind hoch“, sagt Schick. „Und wir sind hier nicht zum Kurzstreckenlauf angetreten, sondern zum Langstreckenlauf.“ Wenn die beiden Kinos öffnen, dann sollen sie perfekt sein. Da fällt den beiden Betreibern dann auch schon mal auf, dass rote Wände ja doch schöner seien als die alten blauen – und schon müssen Handwerker her, die roten Stoff an die Wände tackern – wie gestern im Cinema in der Manggasse. Auch die Leinwände erschienen Fischer und Schick zu klein – also ersetzten sie sie kurzerhand durch größere, etwa 70-Quadratmeter-Leinwände. „Aber das Ergebnis ist super!“, schwärmt Fischer davon, dass die „gesamte Optik jetzt eine ganz andere Anmutung“ habe.

Vor den vielen Handwerkern und den Betreibern der beiden Altstadtkinos liegt immer noch ein Haufen Arbeit. Ein Kinosaal ist nicht bestuhlt, die Foyers müssen gestrichen und hergerichtet werden, die Toiletten sind nicht fertig, in einem Kinosaal muss noch Teppich verlegt werden und die Vorhänge fehlen. Hier und da hängen ein paar Kabel aus der Wand, überall stehen noch Leitern und Farbtöpfe herum. „Das sieht alles wilder aus, als es ist“, sagt Schick. Das soll alles in den nächsten Tagen gerichtet werden („Da kommt noch die eine oder andere Nachtschicht auf uns zu“, sagt Schick) – nur die Fassade, die wird noch eine Weile warten müssen. „Das schaffen wir nicht mehr“, räumt Fischer ein – deswegen wird die Fassade nun erst im zweiten Bauabschnitt gestrichen.

Nach fünf Jahren ohne Altstadtkinos sind die Erwartungen der Ingolstädter groß, die Ungeduld spüren die Betreiber jeden Tag an der Baustelle. Immer wieder kommt jemand vorbei und fragt, wann es denn endlich so weit sei. „Selbst die Handwerker fragen mich jeden Tag“, sagt Schick. Lassen sich die beiden denn auf (noch) eine Terminzusage ein? Zunächst einmal nicht. „Das entscheiden wir kurzfristig“, sagt Fischer vorsichtig. Aber dann nennt er doch noch ein Datum: „Der 3. Oktober steht auf jeden Fall!“ Für den Termin haben sie Marianne Sägebrecht eingeladen, die Hauptdarstellerin von „Oh Mamma Mia!“. Der Film werde auf jeden Fall laufen, betont Fischer.

Und was wird aus „Wer’s glaubt, wird selig“, dem ursprünglichen, für August geplanten Premierenfilm? Der Rosenmüller ruft mich bald jeden Tag an“, erzählt Fischer. „Der will unbedingt kommen!“ Schon bald werde es einen neuen Termin für den Film geben – der stehe aber noch nicht fest. Es sei einiges geplant für den Oktober, deutet Fischer an. Drei Premieren mit Regisseuren und oder Schauspielern werde es in jedem Fall geben. Konkreter will er aber nicht werden. „Aber eins ist sicher: Der Oktober wird heiß.“