Ingolstadt
Lebenshilfe stemmt Millionenprojekte

Leichtmontage-Neubau soll 2019 fertig sein

29.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:49 Uhr
Eine behindertengerechte Rampe (rechts im Bild) verbindet die einzelnen Stockwerke der neuen Leichtmontage-Halle der Lebenshilfe miteinander - von der Tiefgarage bis in das Obergeschoss. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Die Lebenshilfe für die Region 10 baut und baut und baut: Wenn im Frühjahr der das neue Gebäude am Franziskanerwasser fertig wird, geht es wohl nahtlos mit der Errichtung einer neuen Wohnstätte für Menschen mit Behinderung an der Romy-Schneider-Straße weiter (eigener Bericht). Bei der Mitgliederversammlung des Lebenshilfe-Vereins informierten die Verantwortlichen über die Millionenprojekte.

Die Leichtmontage-Halle, die am Franziskanerwasser entsteht, wird rund 100 zusätzliche Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung bieten, die aufgrund ihrer körperlichen oder geistigen Einschränkungen nur sehr niederschwellige Arbeiten verrichten können. 16 Millionen Euro kostet der Neubau, der nicht nur Gruppenräume, Sanitärbereiche und Aufenthaltsräume beinhaltet, sondern auch eine Tiefgarage mit 68 Stellplätzen.

In diesen Leichtmontagen entstehen beispielsweise auch die Kerzen, die gerade in der Vorweihnachtszeit neben den in der eigenen Gärtnerei gezogenen Weihnachtssternen gefragte Verkaufsobjekte sind. Eine Küche samt Speisesaal und auch ein eigener Therapiebereich entstehen  in dem dreistöckigen Bauwerk. Insgesamt stehen in dem Gebäude nach der Fertigstellung rund 8000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Während des Weihnachtsbasars am 1. und 2. Dezember bietet die Lebenshilfe auch Führungen durch das neue Gebäude an. 

 „Das ist eine Investition und das bisher größte Bauvorhaben der Lebenshilfe“, hob Vereinsvorsitzender Alfred Lehmann bei dem Mitgliedertreffen hervor. Finanziert wird das Ganze aus Eigenmitteln der Lebenshilfe. Der Ingolstädter Alt-Oberbürgermeister betonte aber zugleich, dass es wichtig sei, dieses Geld für die schwächeren Glieder in der Gesellschaft in die Hand zu nehmen: Wenn behinderte Menschen Arbeit fänden „leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Steigerung des Selbstwertgefühls“. Arbeit sei mehr als nur die Sicherung der Existenzgrundlage: „Sie verleiht auch soziale Anerkennung.“

Wenn das bei gesunden Menschen bereits so sei, „wie viel wichtiger ist das dann bei behinderten Menschen“.  Aktuell arbeiten 931 Menschen mit Behinderung an den Standorten Ingolstadt, Neuburg und Gaimersheim. Fast 40 von ihnen können in so genannten Außenarbeitsplätzen eingesetzt werden – beispielsweise in der Essensausgabe des  Gymnasiums Gaimersheim oder in der Mittelschule in Neuburg. „Das ist bemerkenswert“, betonte Lehmann, der aber zugleich auch die Entwicklung des Vereins in den Blick nahm. „Die Region wächst und wächst, nur unser Verein nicht.“ Der Mitgliederstand stagniere bei rund 500. Er appellierte, zu werben: „Es ist wichtig, dass wir ein Gewicht haben.“  

Lehmann bedankte sich ausdrücklich beim bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden  Hans-Joachim Mogwitz, der sein Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte. Auf ihn folgt nun Gertraud Grünwald, bei Audi die Leiterin des Betriebsrats Services. Zudem wurde Andrea Peyerl in den Vorstand nachgewählt.
 

Marco Schneider