Ingolstadt
Hier kommen die UDI

Dorothea Soffner, Gerd Werding und Sepp Mißlbeck nennen ihre neue Fraktion Unabhängige Demokraten Ingolstadts

22.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Die neue Fraktion der UDI gab sich gestern Abend die Ehre: Dorothea Soffner, Gerd Werding und Sepp Mißlbeck (v. l). - Foto: Silvester

Ingolstadt (DK) Sie haben seit ihren krachenden Fraktionsaustritten vor zweieinhalb Wochen einiges erlebt, das kann man so sagen. Bürgermeister Sepp Mißlbeck und Stadtrat Gerd Werding kehrten im Streit den Freien Wählern den Rücken.

Dorothea Soffner verließ nur vier Tage später nicht minder donnernd die CSU-Fraktion. Jetzt haben die Abtrünnigen in einer eigenen Fraktion zusammengefunden. "Alle formalen Kriterien sind erfüllt", erzählten sie gestern Abend. Im Spaß nennen sich Werding (77), Mißlbeck (73) und Soffner (45) "die zwei Greise und das Küken". Ganz im Ernst heißt die Fraktion "Unabhängige Demokraten Ingolstadts", kurz: UDI.

Den Namen zu finden, sei weitaus schwieriger gewesen, als ein Pogramm zu erarbeiten, verriet Soffner. Das Attribut "unabhängig" sei ihnen besonders wichtig. Sie verstehen darunter: "Frei von Ideologie, frei von Fraktionszwang, frei von einem Parteibuch." Als leidenschaftliche Demokraten wollen die drei "immer um die beste Lösung ringen" und deshalb grundsätzlich "in wechselnden Bündnissen in der Sache entscheiden". Die Erwähnung Ingolstadts im Fraktionsnamen sei ihnen ein Anliegen, "weil wir einen Eid auf unsere Stadt abgelegt haben und keiner Parteizentrale in Berlin oder einer Landesleitung in München verpflichtet sind", erklärte Soffner. Das sei "eine große Chance für die Stadtratsarbeit, die vorher mit der fest fixierten Mehrheit von CSU und FW" (die nach den Austritten des Trios weg ist) "nicht da war", betonte Werding, Arzt im Ruhestand und Vorsitzender der UDI-Fraktion; bei der Wahl 2020 wolle er nicht mehr antreten, kündigte er an.

Die UDI brächten "große Erfahrung, viele Ideen und ein dichtes Verbindungsnetzwerk ein", sagte Mißlbeck. Werding ergänzte: "Wir nehmen uns aber nicht so wichtig, dass wir glauben, alles zu ändern. Doch wir wollen die Themen bearbeiten, die wir als defizitär ansehen." Im Fokus stehen vor allem "bezahlbarer, menschenwürdiger Wohnraum", gut ausgestattete Schulen, ressourcensparendes Bauen in die Höhe, ein "generationengerechtes Ingolstadt", ein Tunnel unter der Donau (ein FW-Klassiker), "transparentere und effizientere Strukturen in der Verwaltung ohne Bedeutung eines Parteibuchs" sowie die umfassende Stärkung des Klinikums samt mehr Personal. Das Ziel sei die Maximalversorgung. "Das ist möglich!"