Ingolstadt
CSU-Sommerfest ganz im Zeichen des Wahlkampfs

08.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:01 Uhr
Bayerns Bauministerin Ilse Aigner (4.v.l.) war am Samstag Ehrengast auf dem Sommerfest des CSU-Ortsverbands Mitte. −Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Die Ingolstädter CSU ist am Samstagvormittag in die heiße Phase des Landtagswahlkampfs gestartet. Das gut besuchte Sommerfest des Ortsverbands Mitte am Viktualienmarkt bot dafür einen geselligen Rahmen. Die aktuellen Reizthemen sparten die Redner - an erster Stelle Bayerns Bauministerin Ilse Aigner und der Ingolstädter Landtagskandidat Alfred Grob - weitgehend aus.

Die oberbayerische CSU-Bezirksvorsitzende hob lieber die Erfolgsgeschichte des Freistaats in der Erzählung ihrer Partei hervor: "Früher haben sie außerhalb Bayerns a bisserl auf uns runtergeschaut, haben uns als arm und etwas zurückgeblieben bemitleidet. Aber heute wird Bayern nicht nur deutschlandweit, sondern europaweit beneidet. " Allem voran für die "brummende Wirtschaft, die blühende Kultur, die Sicherheit und die soliden Verhältnisse. " In den vergangenen fünf Jahren sei Bayerns Bevölkerung um 500000 Menschen gewachsen; das sage viel aus, so die Ministerin.

In ihrem neuen Amt ist sie primär für das Bauen zuständig - "und dafür habe ich viel Geld zur Verfügung", sagte Aigner: 900 Millionen Euro für den sozialen Wohnungsbau. Auf die Frage, ob das nun viel sei oder wenig, antworte sie immer: "Als Wirtschaftsministerin hatte ich insgesamt 1,2 Milliarden Euro im Jahr zur Verfügung. " Also sei ihr Etat für den Bau günstiger Wohnungen wirklich üppig.

Landtagsdirektkandidat Alfred Grob streifte kurz ein Minenfeld der Gegenwart: "Nach den Ereignissen in Chemnitz ist es wichtig, dass man erst mal die Polizei ihre Arbeit machen lässt. Dass aufgeklärt wird! ", sagte der Leitende Kriminaldirektor. "Es ist auch wichtig, dass man demonstrieren kann, wie man will, und die Polizei einen schützt. Wir haben in Bayern noch nie rechtsfreie Räume zugelassen! " Und auch keine Bürgerwehren, die das Recht selber in die Hand nehmen. "Es ist mir wichtig, dass man der Polizei Vertrauen schenkt, dass die Polizei die Sicherheit im Griff hat und dass sie die Rechtsstaatlichkeit gewährleistet! " An der Stelle gab es viel Applaus für den Leiter der Ingolstädter Kriminalpolizei, der im Herbst ins Maximilianeum einziehen will.

Grob nutzte die Gelegenheit, in seiner Rede der Ministerin ans Herz zu legen, die neue staatliche Wohnungsbaugesellschaft BayernHeim möge doch auch in Ingolstadt aktiv werden. "Wenn der Freistaat bis 2025 bei uns 200 Wohnungen bauen könnte, würde uns das sehr freuen! Wir haben mit dem Oberbürgermeister schon mal die Flächen in Ingolstadt katalogisiert, wo der Freistaat Eigentümer ist, wo man also die Grundlage hätte, dass die BayernHeim-Gesellschaft Wohnraum schafft. "

Die Bauministerin nahm den Wunsch lächelnd auf. Nach ihrem Grußwort sprach sie gut eine Stunde lang mit Bürgern und posierte für Dutzende Fotos. Dann fuhr Ilse Aigner ab - zum nächsten Wahlkampftermin.

Christian Silvester