Ingolstadt
Bye-bye, Big Mac

Im Januar schließt McDonald’s seine Filiale in der Moritzstraße ersatzlos – Restaurant Ölbaum erhält neue Mitbesitzer

10.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:40 Uhr
Mcdonals Moritzstraße schließt + ölbaum mit neuen leuten −Foto: MBL|Brandl, Michael, Ingolstadt (MBL|Brandl, Michael, Ingolstadt)

Ingolstadt (DK) Fast-Food-Fans und hungrige Nachtschwärmer haben ab Januar 2018 in der Innenstadt eine Anlaufstelle weniger, um den Heißhunger auf Hamburger zu stillen.

Dann schließt die McDonald’s-Filiale in der Moritzstraße ersatzlos. Das Unternehmen hat den Schritt gegenüber unserer Zeitung bestätigt. Der Grund: „Es läuft der Mietvertrag aus“, sagt Unternehmenssprecherin Jana Wilms.

 

Laut Franchisenehmer Otto Prinz von Hessen handelt es sich um das 74. und damit eines der ältesten Restaurants der Burger-Kette in Deutschland. Eröffnet wurde es demnach im Juli 1978, also vor fast 40 Jahren. Nach der Schließung besitzt Prinz von Hessen noch die vier anderen Filialen in Ingolstadt (Münchener Straße, Westpark, Eriagstraße und Nürnberger Straße). Eine neue solle nicht hinzukommen. Nach derzeitiger Planung wolle man aber alle Schnellrestaurants bis Ende 2019 zu einem „Restaurant der Zukunft“ umbauen.

Die 24 in der Moritzstraße beschäftigten Mitarbeiter sollen in den umliegenden Ingolstädter Niederlassungen unterkommen, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme des Franchisenehmers. Weitere Auskünfte gab das Büro zu der Entscheidung nicht.

Auch bei der Schleifmühle, einem ruhigen Winkel in der Altstadt, wird sich aus gastronomischer Sicht etwas tun. Zumindest, was die Führung des seit 19 Jahren dort bestehenden Ölbaum betrifft. Inhaber Klaus Reichelt möchte das Lokal mit dem mediterranen Flair nicht mehr alleine weiterführen und holt sich deshalb Verstärkung, wie er gegenüber unserer Zeitung bestätigt. „Ich reagiere damit auf die wirtschaftliche Lage“, sagt er. Demnach habe das Geschäft in den vergangenen drei Jahren spürbar nachgelassen. Reichelt führt das auf die Zunahme von Sommerfestivitäten und mehr „Systemgastronomie“ in der Innenstadt zurück. „Es wird immer schwieriger, am Rande der Altstadt ein Lokal zu betreiben“, so sein Fazit. Er räumt aber auch ein, dass der Ölbaum, der nach der Eröffnung zum Szenelokal vor allem für Kunst- und Kulturinteressierte arrivierte, zuletzt „irgendwie aus der Zeit gefallen“ zu sein schien. So habe Reichelt Trends zu spät wahrgenommen und nach eigener Aussage „Kraft und Ideen“ vermissen lassen.

Um das zu ändern, werden nun so bald wie möglich Patricia Jacobsen und Petra Backhausen an der Neuausrichtung des Lokals mitwirken. Die wichtigsten Infos vorab: „Der Name bleibt. Das Angebot auf der Karte und die Optik sollen sich ändern und ergänzt werden“, sagen die Verantwortlichen unisono. Demnach werde der Ölbaum seinen mediterranen und kulturellen Charakter behalten, die Küche solle jedoch mit veganen Speisen eine kreativere Note erhalten. Die zwei Frauen führen bereits das Café Hortus Medicus im Medizinhistorischen Museum und während der Spielzeit das Bistro im Altstadttheater, verfügen also über einige Erfahrung in dem nicht einfachen Metier. Und auch Reichelt will den Fortgang des Lokals nach Kräften unterstützen, wie er versichert. „Für mich ist der Neustart eine Motivation. Es macht nach wie vor Spaß“, freut er sich.