Ingolstadt (DK) Die Polizei hat in der Nacht auf Sonntag ein illegales Autorennen beendet. Fünf junge Fahrer, vier Männer im Alter zwischen 19 und 24 Jahren und eine 19-jährige Frau, waren mit ihren PS-Boliden in wilder Jagd quer durch die Stadt gerast, bevor ihnen die Polizei schließlich am Westpark die Zielflagge zeigte.
Am frühen Sonntagmorgen gegen 0.20 Uhr waren einer zivilen Videostreife der Verkehrspolizei Ingolstadt auf Höhe des Westparks insgesamt fünf neuwertige und hochmotorisierte Fahrzeuge aufgefallen, die mit aufheulenden Motoren stark beschleunigend von der dortigen Ampel aus in Richtung Audi-Ring donnerten. Bei laufender Videokamera versuchten die Polizisten, dieser Gruppe zu folgen, was laut Polizei nicht immer einfach war. Die fünf Fahrzeuge, ein Seat Leon, ein Audi A3 Sportback, sowie drei verschiedene Audi TT, rasten zunächst in Richtung Stadtmitte. Zwei hatten Ingolstädter Kennzeichen, zwei Eichstätter Nummernschildern und eines ein ND-Kennzeichen.
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Sind die Strafen für Raser angemessen?
Auf der Fahrt in die Stadtmitte konnten die Beamten bereits jede Menge zum Teil gravierende Verkehrsverstöße filmen. So haben sich die Verkehrsrowdys auf der Neuburger Straße teilweise zu dritt nebeneinander fahrend gegenseitig überholt. Anschließend ging die Gruppe stets stark beschleunigend auf eine Stadtrundfahrt quer durch die Altstadt, ehe sie sich laut Polizei in der Nördlichen Ringstraße aufreihte und ein Beschleunigungsrennen durchführte. Dabei wurden Geschwindigkeiten jenseits der 100 Stundenkilomter-Marke erreicht, berichten die Beamten.
Anschließend stellten sich die fahrer in der Neuburger Straße, Ecke Permoserstraße, an der roten Ampel in zwei Reihen auf. Beim Umschalten auf Grün starteten sie dann, ähnlich wie bei einem Autorennen, ein Rennen bis zum Audi-Ring, bei dem auch die Gegenfahrspur für höchst waghalsige Überholmanöver genutzt wurde, so die Schilderung der Polizei. Auf Höhe der Tankstelle Am Westpark startete dann an der dortigen Ampel ein weiteres Rennen, das die Teilnehmer zum Hochkreisel und wieder zurück führte.
Ohne Rücksicht auf Verluste, wie es im Polizeibericht heißt, überholten sich die Fahrer gegenseitig, ehe die Gruppe erneut an einer roten Ampel geschlossen zum Stillstand kam. Hier gelang es der zivilen Streife schließlich, sich quer vor die Rennfahrer zu stellen, um ihnen letztendlich die Zielflagge zu zeigen. Umgehend nahmen die Beamten jedem der fünf Autofahrer die Zündschlüssel ab.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft mussten dann alle fünf am Rennen beteiligten Fahrer ihre Führerscheine abgeben, die dann von der Staatsanwaltschaft Ingolstadt beschlagnahmt wurden. Die jungen Leute, allesamt aus Ingolstadt und Umgebung, sind nun erst einmal zu Fuß unterwegs, so die Polizei . „Da die Autos der vier jungen Männer allesamt auf deren Eltern zugelassen sind, dürfen sich nun Papa oder Mama darum kümmern, dass die Autos wieder in die heimischen Garagen zurück gefahren werden“, heißt es im Bericht der Beamten.
In Anbetracht der rücksichtslosen und im gröbsten Maße verkehrswidrigen Fahrweise der jungen Autofahrer dürfte es laut Einschätzung der Polizei mehr als wahrscheinlich sein, dass alle fünf in der nächsten Zeit vermehrt in öffentlichen Verkehrsmitteln angetroffen werden können. Zusätzlich werden sie sich wegen Straßengefährdung vor der Ingolstädter Justiz verantworten müssen.
„Zum Glück für die Raser wurden nach ersten Erkenntnissen bei dem Autorennen unbeteiligte Personen weder gefährdet noch geschädigt“, so die Polizei weiter.