Ingolstadt
Trotz Reizgasvorfalls: Polizei spricht von einem ruhigen Barthelmarkt

Die üblichen Raufereien, aber keine dramatischen Ereignisse Junge Frau wird am Montagabend sexuell belästigt

29.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:34 Uhr
Deutliche Präsenz: Die Polizei war auf dem Barthelmarkt mit einer Wache und Fußstreifen vertreten. Es kamen auch Beamte von anderen Dienststellen und von der Bereitschaftspolizei zum Einsatz. −Foto: Eberl

Ingolstadt/Oberstimm (DK) Vier tolle Tage in Oberstimm - aber zum Glück keine dramatischen Zwischenfälle, die den gut 200 000 Besuchern das Feiern gründlich vermiest hätten: Die Polizeiinspektion Ingolstadt hat gestern ein vergleichsweise positives Fazit des Barthelmarktes gezogen und schreibt das zum Teil auch ihrer hohen Präsenz auf dem Festplatz zu. Der sicher nicht ganz harmlose, aber auch nicht sonderlich gefährliche Reizgasvorfall am Samstagabend im Herrnbräuzelt (DK berichtete in der Montagausgabe) und die sexuelle Belästigung einer jungen Frau am Montagabend blieben laut Polizeibericht die gravierendsten Vorfälle.

Der Markt Manching als Veranstalter und die Polizei hatten wie schon in den Vorjahren dem Sicherheitskonzept fürs größte Volksfest der Region besondere Aufmerksamkeit gezollt. Die auf dem Barthelmarktgelände eingerichtete Festwache wurde durch Kräfte der Polizeiinspektion betrieben und durch Mitglieder der Einsatzzüge Ingolstadt, Fürstenfeldbruck und Erding sowie der Bereitschaftspolizei München unterstützt. Die gut sichtbare Polizeipräsenz auf dem Festplatz war bereits ein wesentlicher Sicherheitsfaktor, zudem wurden weite Teile des Geländes zusätzlich mittels einer Videoanlage überwacht. Dennoch konnte natürlich nicht jede (meist alkoholbedingte) Rauferei verhindert werden. In die Einsatzberichte gingen nach gestriger Bilanz 22 Körperverletzungsdelikte ein. Außerdem wurden sechs Diebstähle angezeigt. Bei Festnahmen kam es in vier Fällen zu Widerstandshandlungen gegen die beteiligten Beamten, die hierdurch aber nicht verletzt wurden. Wirklich dramatische Übergriffe mit Gefahr für Leib und Leben der Opfer wurden diesmal nicht registriert.

Der Reizgaseinsatz eines Unbekannten am späten Samstagabend hatte zwar deutliche Auswirkungen - schließlich wurde ja ein Teil des Zeltes geräumt - , doch lief hier alles so ruhig und diszipliniert ab, dass ein guter Teil der Besucher den Vorfall erst im Nachhinein mitbekam. Der Verursacher ist übrigens immer noch nicht ermittelt worden - jedenfalls wurde von der Polizei nichts Entsprechendes mitgeteilt. Gut möglich, dass er unerkannt bleibt, wenn nicht noch eine entsprechende Zeugenmeldung zum Erfolg führt.

Als gravierender wird von der Polizei noch ein Vorfall vom Montagabend eingestuft, bei dem der mutmaßliche Täter allerdings sofort gestellt und der Polizei übergeben werden konnte. Dem Bericht zufolge war eine 17-jährige Festbesucherin am letzten Barthelmarkttag beim Herrnbräuzelt von einem jungen Mann belästigt worden. Die Jugendliche war in Begleitung einer Freundin gewesen und hatte gerade das Zelt verlassen, als ihr der Unbekannte nachgegangen sei und ihr dann unvermittelt in den Ausschnitt ihres Dirndls gegriffen haben soll. Umstehende wurden Zeugen des Übergriffs. Sie konnten den Mann festhalten, bis eine Polizeistreife eintraf. Es handelte sich um einen 28-jährigen Wohnsitzlosen, der nach Feststellung der Personalien und Leistung einer Sicherheitsleistung in Höhe von 600 Euro wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Die Justiz dürfte den Fall übernehmen.