Ingolstadt
Auf Torejagd für das Tierwohl

Beim Pfotenballturnier kickten 16 Mannschaften für den guten Zweck - Erlös geht an das Tierheim

11.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr
Pokale für die Sieger: Mit den Vertretern der drei bestplatzierten Teams, die ihre Trophäen halten, freuten sich Helferin Maria Strasser (3. v. l.), Initiator Jupp Saleh (M.) und Karl Ettinger (r.). −Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Fast schon Bundesligastimmung herrschte am Samstag in der Mehrzweckturnhalle beim TSV Ingolstadt Nord. 16 Fußballteams aus Ingolstadt, der Region und darüber hinaus kämpften beim 2. Pfotenballturnier um den Titel der besten Freizeitmannschaft. Mitgebracht hatten sie zahlreiche Fans, die sie von den Zuschauerreihen aus bei der Torejagd kräftig anfeuerten.

Doch das war eigentlich nur Nebensache. Im Mittelpunkt des Tages standen das Tierheim Ingolstadt und die Tiere, die dort untergebracht sind. Der Betrieb des Heims in der Alfred-Brehm-Straße kostet viel Geld, das der Tierschutzverein nicht gerade aus dem Ärmel schüttelt. Demnach koste alleine die Verpflegung der Fundtiere jährlich 250 000 Euro, sagte Vereinsvorsitzender Karl Ettinger, der selbst mitspielte, am Rande der Veranstaltung.

Um den klammen Verein finanziell zu unterstützen, hat die Gruppe Jupp & Friends um Jupp Saleh und dessen früheren Schulfreund Christian Hollweck vor zwei Jahren das tierische Benefizturnier ins Leben gerufen. Der Erfolg konnte sich sehen lassen. Schon bei der Premiere kamen rund 4000 Euro an Spenden zusammen. "Wir hoffen, dass wir dieses Jahr ähnlich viel schaffen", sagte Saleh, der am Turnier sowohl als Spieler als auch als Trainer und Referee mitwirkte. Schon früh zeichnete sich ab, dass die Chancen dafür gut standen, denn bereits vor Mittag waren nahezu alle 500 Preise aus der Tombola unter die Besucher gebracht.

Die Lose konnten für den guten Zweck käuflich erworben werden. "Manche nehmen sich drei Lose und stecken uns dafür gleich zehn Euro zu", erzählte Claudia Richarz-Götz vom Organisationsteam glücklich und ergänzte: "Jeder Euro zählt." Sie lobte auch die Großzügigkeit der vielen Unternehmen und Sponsoren, die Sach- und Geldspenden beigesteuert haben. Nur für die Getränke hätte sich kein Spender gefunden, so Richarz-Götz. Es sei ein "bisschen schade", dass keine Ingolstädter Brauerei dazu bereit gewesen sei, sagte sie. Nun hoffe sie auf ein großes Herz im kommenden Jahr.

Verlass war dafür auf die rund 50 ehrenamtlichen Helfer, die - betitelt als Tierheimengel, wie es ein Aufkleber auf der Kleidung verriet - zum Gelingen des Turniers beitrugen, sei es am Kuchenbuffet mit vielen selbstgebackenen Leckereien oder der Kasse am Eingang (auch das Eintrittsgeld ging ans Tierheim). "Es ist außerdem toll, dass sich so viele Teams angemeldet haben", freute sich Saleh. Unter ihnen befanden sich Mannschaften mit originellen Namen wie Inter Mailing, Mensch ist der United sowie das Team United Syria mit syrischen Flüchtlingen. Die fußballbegeisterten jungen Männer seien seit etwa zweieinhalb Jahren in Deutschland, erzählten sie. "Es macht Spaß mitzuspielen, aber leider haben wir noch nicht gewonnen", sagte Mohammed aus Damaskus. Darüber tröstete jedoch das Motto des Tages hinweg, das Saleh ausgegeben hatte: "Der Spaß steht heute im Vordergrund." Im Finale trafen die Teams von Inter Mailing und SSK Ingolstadt aufeinander. Das Spiel endete 5:1 für den SSK. Dritter wurde die Mannschaft vom Löwen-Fanklub Kasing.

Der Erlös, der bis Redaktionsschluss noch nicht feststand, geht zu 100 Prozent an das Tierheim.

Nach der Siegerehrung wurde beim TSV Nord noch kräftig gefeiert. Für Stimmung unter den Aktiven und Besuchern sorgten die Ingolstädter Bands The Beatbakers, ELATEme sowie Chris Jürgens, die in der Halle Konzerte gaben und alle zugunsten des Tierheims auf ihre Gage verzichteten.