Ingolstadt
Pilotiertes Fahren kommt rasch in die Gänge

Vertrag zwischen Stadt, Unternehmen und Verkehrsministerium wird noch heuer unterzeichnet

04.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:21 Uhr

Die Versuchsstrecke für pilotiertes Fahren führt vom Autobahnanschluss Süd bis zum Bayernoilgelände, dem künftigen Innovationscampus von Audi. Bereits heuer im Frühjahr soll der entsprechende Vertrag unterzeichnet werden, die ersten Autos werden voraussichtlich 2018 fahren. Grafik: Stadt Ingolstadt

Ingolstadt (DK) Bereits zu Beginn des neuen Jahres werden die ersten Fachgespräche über den Start des pilotierten Fahrens in Ingolstadt stattfinden. „Das Digitale Testfeld Autobahn auf der A 9 ist ein Leuchtturmprojekt, das weltweit Beachtung findet“, so Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) auf Anfrage des DONAUKURIER: „Die technischen Details und der zeitliche Rahmen des Ausbaus werden derzeit erarbeitet.

Wir werden noch diesen Monat erste Gespräche mit der Stadt Ingolstadt führen und noch dieses Jahr die Vereinbarung über das Projekt treffen, um Teile der städtischen Straßen einzubeziehen.“ Ingolstadt ist die erste Stadt Deutschlands, die eine solche Prüfstrecke zur Verfügung stellt.

Wie berichtet, sollen zwischen dem Autobahnanschluss Süd und dem Bayernoilgelände, auf dem der Innovationscampus von Audi entsteht, künftig Autos in hohem Grad selbstständig unterwegs sein können. Auf dem rund 1,6 Kilometer langen Straßenstück, das deswegen auch ,,letzte Meile“ genannt wird, wird diese hochmoderne Automobiltechnologie erprobt. OB Christian Lösel bezeichnete die Strecke um den Auwaldsee als ,,Verlängerung des Testfelds auf der A 9“.

Auf der Autobahn zwischen München und Ingolstadt wird nämlich das automatisierte Fahren bereits erprobt. Per Mobilfunk können Autos dort in Echtzeit Daten austauschen. In einem Interview mit dem Focus erklärte Dobrindt vor Kurzem, dass sich an dem Testfeld auf der A 9 etwa 30 Unternehmen beteiligen wollen.

„Viele Unternehmen testen schon ihre neuen Technologien auf der A 9. Nokia arbeitet zum Beispiel mit Continental und der Telekom und dem Fraunhofer Institut vor Ort an neuen Auto-zu-Auto-Kommunikationsmodellen“, so Dobrindt weiter. Mit der Erweiterung auf Ingolstädter Stadtgebiet könnten Unternehmen auch automatisiertes Fahren im realen Stadtverkehr testen. Vor 2018 dürfte die benötigte Infrastruktur jedoch nicht zur Verfügung stehen,

Bevor das Auto komplett die Kontrolle übernehmen darf, muss aber das Wiener Übereinkommen über den Verkehr von 1968 geändert werden. Denn dort steht, dass jedes Fahrzeug einen Fahrer haben soll.