Ingolstadt
Mehr Busse ins Audi-Werk

Der geplante Linienausbau der INVG startet bereits im November

21.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:17 Uhr

Mit dem Bus zur Arbeit: Für Audianer, die mit dem Auto kommen, könnte der öffentliche Nahverkehr interessant werden. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Die nächste Sitzung des INVG-Aufsichtsrates folgt zwar erst im Dezember kurz vor Weihnachten, aber die geplanten Verbesserungen auf den Audi-Linien sollen sogar vorgezogen werden. Starttermin ist bereits Anfang November.

Eine intensive Testphase in den vergangenen Monaten sei bei den Audianern auf "sehr gute Resonanz gestoßen", bestätigte das Unternehmen auf DK-Anfrage. "Das verbesserte Busangebot", erklärte Werkleiter Albert Mayer, "verkürzt den Arbeitsweg von noch mehr Mitarbeitern. Dank der gelungenen Kooperation mit der INVG entlasten wir den täglichen Berufsverkehr rund um unser Werk und somit auch die Umwelt." Wie nach den INVG-Beratungen im Juli bereits berichtet, soll den Audianern das Umsteigen auf den Bus konsequent erleichtert werden.

Seit Dezember 2012 fährt die Linie X12 (Nordbahnhof-Technische Entwicklung) durch das Werksgelände und bedient dabei interne Haltestellen. Im ersten Halbjahr 2016 wurde auf Testfahrten eine Ausweitung des Busangebots mit den Linien 11, S7 und S8 erprobt. Ab November wird der zusätzliche Service in den regulären Fahrplan aufgenommen. Demnach fahren die INVG-Busse der Linie 11 - sie befördert die meisten Kunden - in der morgendlichen Hauptverkehrszeit am Tor 10 ins Werk bis zum Tor 9, am Nachmittag in umgekehrter Richtung. Die Beschäftigten können im Werk in unmittelbarer Nähe ihrer Arbeitsplätze ein- und aussteigen. Ähnlich soll es auf den Schnellbuslinien 7 und 8 laufen: Einfahrt an Tor 7, Ausfahrt Tor 10, Ein- und Ausstieg an mehreren werksinternen Haltestellen.

Dass sich der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs speziell mit Blick auf die Audi-Belegschaft lohnt, haben schon die vergangenen Jahre gezeigt. So weist in der alljährlichen Situationsanalyse des Ingenieurbüros Gevas die Linie X12 eine der höchsten Steigerungsraten auf. Bei der Zählung im März 2016 wurde hier ein Plus von 27 Prozent verbucht. Auch im Vergleich der Frequenz an den einzelnen Haltestellen der INVG liegt Audi im Vorderfeld. Laut Gevas-Analyse wurden an den Haltestellen Audi-Forum und Parkplatz, Audi-Tor 9/TE und Senefelder Straße deutliche Zuwachsraten registriert. Am Audi-Forum steigen pro Werktag mehr als 1200 Fahrgäste in die Busse der Verkehrsgesellschaft.

Der Aufwärtstrend ist an den Zahlen ablesbar, weshalb im INVG-Aufsichtsrat vor der Sommerpause auch keine Zweifel aufkamen, dass unter den Audi-Mitarbeitern noch mehr Fahrgäste für den Nahverkehr gewonnen werden können. "Da sieht man, was man durch den Ausbau der Leistung erreichen kann", sagte Franz Hofmaier (ÖDP). Nicht nur bei Audi, sondern auch bei den TH-Studenten sollte "weiteres Potenzial vorhanden sein".

Ganz und gar nicht einig war man sich allerdings im Aufsichtsrat, wie mit den Sparvorschlägen von INVG-Geschäftsführer Robert Frank umgegangen werden soll. Das heikle Thema wanderte erst einmal in die Fraktionen, da die Analyse Franks einigen Sprengstoff birgt. Dazu gehört die Anregung, auf einigen Linien das Angebot zu kürzen. Zum Beispiel bei den Nachtlinien, was den Protest von JU-Chef und Aufsichtsratsmitglied Markus Meyer hervorrief. Gerade für die jungen Leute seien die Nachtbusse sehr wichtig.

Entschieden ist noch nichts. "Unabhängig davon fahren wir das Budget zurück", sagte INVG-Chef Frank jetzt zum DK. Fest steht inzwischen, dass es diesmal zum bisher gewohnten Termin Mitte Dezember keinen Fahrplanwechsel der Verkehrsgesellschaft geben wird. Der wird erst Mitte oder sogar Ende 2017 stattfinden.