Ingolstadt
Abschied vom gewohnten Erscheinungsbild

Medizinmuseum schließt wegen Umbauarbeiten an der Alten Anatomie ab heute für zwei Monate

01.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:42 Uhr

Kleiner Vortrag zum Umbau: Direktorin Marion Ruisinger gestern bei Erläuterungen der Anbaupläne. Der Durchgang links hinter ihr wird bei den nun anstehenden Arbeiten verschlossen - Foto: Heimerl

Ingolstadt (DK) Noch einige Rundgänge in altgewohntem Ambiente, und nun kommen die Handwerker: Letztmals ist Ingolstadts Alte Anatomie am gestrigen Sonntag so zu besichtigen gewesen, wie sie den (älteren) Freunden des Deutschen Medizinhistorischen Museums seit nunmehr rund 40 Jahren bekannt ist. Vom heutigen Montag an wird das Haus für zwei Monate schließen, damit wichtige Arbeiten für den Zusammenschluss mit dem bereits entstehenden, direkt anschließenden Anbau vorgenommen werden können.

Nach der Wiedereröffnung am 1. April werden einige Abteilungen nicht mehr oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen, bis – voraussichtlich im Frühjahr 2016 – die komplette Neueröffnung ansteht.

Direktorin Marion Ruisinger nutzte die gestrige „Abschiedsvisite“ zu kurzen Vorträgen über die bevorstehenden Umbaumaßnahmen und natürlich auch über die Neubauplanung, die das Medizinmuseum um einen neuen Empfangstrakt bereichern wird, der diesen Namen wirklich verdient (DK stellte die Planungen bereits vor längerer Zeit ausführlich vor). Direkt nebenan, wo das alte Verwaltungsgebäude behutsam abgerissen worden ist, wird ab dem nächsten Jahr der neue, großzügig verglaste Eingangsbereich sein – mit einem Foyer, das sich über Erd- und Obergeschoss zieht und das dann wahlweise den Zugang zum Museum, zu einem Café, über eine neue Treppe auch zu einem Sonderausstellungsraum und zu den neuen Verwaltungsräumen oder natürlich auch in den bekannten und beliebten Anatomiegarten ermöglichen wird. Die in den nächsten Wochen anstehenden Arbeiten dienen dem Zusammenschluss von Alt- und Neubau im Erdgeschoss. So wird eine Trennwand am jetzigen südlichen Treppenaufgang ins Obergeschoss der Anatomie eingezogen, hinter der die Feinarbeiten des Umbaus in den nächsten Monaten weitergehen können. Bis das komplette neue Museum in gut einem Jahr fertiggestellt sein wird, müssen Besucher auf einige Sektionen wie Elektro- und Seuchenmedizin oder die Chirurgie des 19. Jahrhunderts verzichten. Einzig die Vitrine mit der viel bestaunten Pestarztmaske soll vorübergehend in den zugänglichen Teil des Museums wandern.

Mit dem gestrigen Tage ist auch die Zeit der alten, engen Besuchertoiletten vorbei. Bis zur Neueröffnung (mit behindertengerechten WCs) wird es einen Toilettencontainer im Hof geben. Das Museumsteam will die zweimonatige Zwangspause bis April auch dazu nutzen, sämtliche Gemälde des Hauses für klimatische Anforderungen zu präparieren.