Ingolstadt
"Hugo-Höllenreiner-Straße" in Ingolstadt?

Linke und Verband der Sinti und Roma wollen Benennung nach dem KZ-Überlebenden

06.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:41 Uhr
Gefragter Zeitzeuge: Hugo Höllenreiner 2015 bei einer Veranstaltung der Katholischen Hochschulgemeinde in Ingolstadt. −Foto: Brandl/Archiv

Ingolstadt (DK) Die Partei Die Linke setzt sich dafür ein, in Ingolstadt eine Straße oder einen Platz nach Hugo Höllenreiner (1933 - 2015) zu benennen. Leider habe man auf den entsprechenden Brief an den OB keine Antwort erhalten, berichtet Eva Bulling-Schröter. "Schon 2016 erinnerten wir an die vom Ältestenrat befürwortete Benennung einer Straße oder eines Platzes nach dem Sinto und Ingolstädter Bürger und Zeitzeugen Hugo Höllenreiner", so die Politikerin. Bei der Gedenkveranstaltung der Stadt zum Holocaust-Gedenktag am 28. Januar in der Fronhofer-Realschule sei die Familie Höllenreiner explizit vom Redner, Ex-Kultusminister Ludwig Spaenle, genannt worden.

"Hugo Höllenreiner, der als Kind den menschenverachtenden medizinischen Versuchen durch KZ-Arzt Josef Mengele ausgesetzt war, entkam nur durch Zufall dem Holocaust", teil die langjährige Bundestagsabgeordnete mit. "Er war einer von wenigen. Er stellte sich auch in Ingolstadt als Zeitzeuge zur Verfügung, gerade an Ingolstädter Schulen war er ein gern gesehener Gast. Deshalb sehen wir es als Geste gegen Rechtsextremismus und gegen das Vergessen an, wenn die Stadt Hugo Höllenreiner eine Straße oder einen Platz widmet und damit Zeichen setzt."