Kösching
Hoch hinaus

Radfahrer Monika Baumann und Christian Wagner folgen auf Pamir-Highway europäischem Fernreisetraum

19.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:45 Uhr
Unzählige Pässe überqueren Monika Baumann und Christian Wagner per Rad auf ihrem Weg über den Pamir-Highway, die Hauptverkehrsstraße des Pamir-Gebirges in Zentralasien. −Foto: privat

Kösching (DK) Seit ihrem letzten Heimatbesuch an Weihnachten haben die Köschingerin Monika Baumann und Freund Christian Wagner auf ihrem Weg nach Aus tralien weitere 7000 Kilometer zurückgelegt. Auf dem Rad durchquerten sie nun Länder wie Turkmenistan oder Tadschikistan.

Auf der Terrasse von Baumanns Elternhaus in Kösching erzählen die Radreisenden über zwei Stunden von ihren Erlebnissen seit Georgien - und das ist nur eine kurze Zusammenfassung der vergangenen sieben Monate. Sie gönnen sich eine Pause in der Heimat, um Wagners Tochter Anna zu besuchen und das Visum für China zu beantragen. Rund 13000 Kilometer haben sie seit Juni 2017 hinter sich gelassen. Nun sind sie in der Stadt Osch im zentralasiatischen Kirgistan angekommen. Das "Reich der Mitte" ist das nächste Ziel - aber nicht leicht zu erreichen. "Man muss für jede Nacht eine Hotelbuchung im Voraus aufweisen können", sagt Baumann. Und weil die beiden mehr als 30 Tage in der Türkei verbracht hatten, mussten sie vor ihrer Rückkehr nach Asien im Generalkonsulat der Volksrepublik China in München vorsprechen.

Zuletzt folgten die Radler auf dem Pamir-Highway dem "Fernreisetraum vieler Europäer". Weil Wagner und Baumann sich wegen der mit Motorrad- und Fernreisefahrern regelrechten Überfülltheit der Straße für eine abgeschiedenere Route entschieden, war die Strecke bald nur noch mit Schotter bedeckt. "Es ging hoch, hoch, hoch, der höchste Pass war über 4300 Meter", sagt Wagner. Oft mussten die beiden ihre Räder schieben, das Gepäck die steile Straße extra hochtragen. Für eine Strecke von rund 200 Kilometern benötigten die Radler sieben Tage. Aber: "Das war eine geile Landschaft", schildert Baumann.

Für die Fahrräder war der Highway ebenfalls eine Herausforderung. Sechsmal flicken am Tag war keine Seltenheit. Zu Hause wurden deshalb nicht nur ein neues Zelt, sondern auch neue Reifen bestellt. An diesem Montag geht es von Deutschland aus zurück nach Asien.
 

Tanja Stephan