Ingolstadt
Hilfsprojekt Bücherbasar geht zu Ende

Wegen Sanierung: Lions-Club verlässt das Georgianum - letzter Verkauf nächste Woche

15.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:58 Uhr
Zum letzten Mal öffnen die Ingolstädter Lions am Freitag und Samstag in einer Woche ihren Bücherbasar im Georgianum. Konrad Költzsch, Georg Sauer, Armin Krieglmeier, Andreas Mayr und Alexander Orthmann (v. l.) hoffen nochmals auf zahlreiche Spenden. −Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Seit 16 Jahren gibt es den Bücherbasar der Ingolstädter Lions. Viele soziale Zwecke in Ingolstadt und der Region hat das Hilfsprojekt mit den Erlösen aus dem Verkauf gebrauchter Bücher bisher unterstützt. Am Freitag und Samstag nächster Woche öffnet der Basar im Georgianum das letzte Mal. Der Grund: Das Gebäude an der Hohen Schule wird wegen der anstehenden Sanierung geräumt.

Jetzt heißt es, alle Bücher müssen raus aus den Regalen. Um Spenden, deren Höhe die Abholer selbst festlegen können, werde natürlich gebeten. "Es dürfen aber auch Bücher ohne Spende mitgenommen werden", sagen die Lions. Erneute Bücherspenden werden jedoch nicht mehr angenommen, darauf weist der Club ausdrücklich hin. Der Bücherbasar an der Hohe-Schul-Straße 5 (ehemals Gummi Kraus) hat am Freitag, 23. November, von 15 bis 17 Uhr und am Samstag, 24. November, von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Unter den rund 4000 vorhandenen Büchern dürfte sich noch die eine oder andere "antiquarische Perle" befinden. Das Stöbern kann sich also lohnen.

Durchschnittlich 1600 Euro pro Jahr kommen allein durch den Bücherbasar zusammen. Insgesamt sammelten die Ingolstädter Lions bislang rund 90000 Euro für soziale Zwecke - etwa 80 Prozent davon mit regionalem Bezug, wie beispielsweise an der Herschel-Mittelschule. Der Rest fließt in internationale Hilfsprojekte.

Der Büchermarkt ist nun also bald Geschichte. "In dem Ende steckt aber auch eine Chance", so Konrad Költzsch, Präsident des Lions-Clubs Ingolstadt Auf der Schanz. "Die Konsolidierung ist zwar zunächst bitter und mit viel Arbeit verbunden, jedoch entsteht dadurch Freiraum für neue Ideen. Wir machen uns intensive Gedanken, ob und in welcher Form ein Bücherbasar fortgeführt werden kann." Voraussetzungen seien allerdings ein schlüssiges Konzept und eine langfristige Unterkunft, die man bislang jedoch noch nicht gefunden habe.

Zweimal schon ist der Bücherbasar seit seiner Gründung 2002 umgezogen. Damals startete der karitative Bücherverkauf im ehemaligen Gebäude von Blumen Sahm, später bauten die Lions die Bücherregale bei der Deutschen Bank in der Ludwigstraße auf. Seit 2006 befindet sich der Basar im Georgianum. "Ins Leben gerufen wurde die Aktion durch den ersten Ingolstädter Lions-Club, der schon bald darauf tatkräftige Unterstützung vom Lions-Club Ingolstadt Auf der Schanz erhielt", berichten die führenden Mitglieder. "Ziel war es, den Zusammenhalt der beiden Clubs und seiner Mitglieder zu fördern und Mittel für soziale Zwecke zu erwirtschaften, was auch gelang." Wertvolle Unterstützung erhielten die Lions durch die Stadt und die Stadtwerke, die die Räume im Georgianum und den Strom kostenlos zur Verfügung stellten. Das Entsorgungsunternehmen Büchl kümmerte sich um die kostenfreie Verwertung der Restbestände.

Michael Brandl