Ingolstadt (mbl) Was dem Schwaben sein Küchle ist dem Ungarn sein Lángos. So könnte man sagen, geht es um die Suche nach einer regionalen heimischen Köstlichkeit, die mit der beliebten ungarischen Spezialität zumindest von seiner äußeren Form her vergleichbar ist.
Lángos, was übersetzt Flamme heißt, hat viele geschmackliche Gesichter. Das süße - so wie die Schwaben es mit viel Puderzucker mögen - ist nur eine davon. Den klassischen ungarischen Snack gibt es daneben auch in zahlreichen herzhaften Varianten, belegt oder gefüllt beispielsweise mit Salami, Hackfleisch, Schmand, Knoblauch und Käse.
Béla Balog und seine Frau Edina backen Lángos in heißem Fett nicht nur selbst aus, auch den Teig stellen sie nach einem eigenen Rezept selbst her. Seit April steht ihr Verkaufswagen jeden Freitag von 10 bis 18 Uhr und jeden Samstag von 9 bis 18 Uhr auf dem Kaufland-Parkplatz an der Richard-Wagner-Straße im Nordwesten der Stadt. Dort ist das ungarische Original mit seiner dekorativen Holzverkleidung und der im Wind flatternden ungarischen Nationalflagge mittlerweile zu einem kleinen Blickfang geworden. "Wir lieben Lángos", sagen die beiden, die mit dem fahrbaren Stand auch auf Festen und Märkten unterwegs sind, aus vollem Herzen.
Begonnen hat demnach alles damit, dass die Balogs vor einem Ingolstädter Gartencenter ihre selbstgemachten Baumstriezel verkauften. "Der Leiter fand sie so gut, dass er uns fragte, ob wir sie auch auf dem Adventsmarkt verkaufen wollen", erzählt Béla. Die Familie sagte zu. Mittlerweile habe sich daraus eine Leidenschaft entwickelt, die für die Familie zum Nebenerwerb geworden ist. Denn sowohl Edina als auch Béla, die seit acht Jahren in Deutschland sind und in Altmannstein wohnen, gehen unter der Woche noch ihren Hauptberufen nach.
Die Baumstriezel gibt es immer noch am Stand. Ebenso andere Snacks für den kleinen Hunger wie etwa Pfannkuchen und Bratwurstsemmeln. Auch original ungarische Salami am Stück bietet Edina an. Doch worin liegt das Geheimnis ihres Lángos? "Es liegt im Teig", verrät sie. Der Hefeteig müsse in der Wärme aufgehen, bis der richtige Zeitpunkt gekommen sei, ihn zu verarbeiten. Etwas salzig, innen weich und außen ein bisschen braun - so würden ihn die meisten Kunden mögen, ergänzt sie. Eine kleine Kunst scheint es also zu sein, Lángos richtig gut auf den Teller zu bringen.
