Hepberg
Hepberg mit Rekordhaushalt von 8,9 Millionen Euro

Sanierung und Erweiterung der Grundschule sowie Neubau weiterer Kindertageseinrichtung schlagen stark zu Buche

12.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:15 Uhr
  −Foto: Berger

Hepberg (blr) Eine umfangreiche Tagesordnung hatte der Gemeinderat Hepberg bei seiner jüngsten Sitzung abzuarbeiten.

Die drei Themenblöcke der Sitzung waren die Beratung sowie Beschlussfassung des Haushalts für 2018, der Neubau einer weiteren Kinderbetreuungseinrichtung sowie der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) mit der solidarischen Finanzierung der Linie S8.

"Mit einem Gesamtetat von 8,9 Millionen Euro haben wir dieses Jahr einen Rekordhaushalt", so Bürgermeister Albin Steiner. Der Verwaltungshaushalt beträgt 5,04 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt 3,86 Millionen Euro. Die Gewerbesteuereinnahmen betragen 240000 Euro (minus 17,24 Prozent). Die Grundsteuer A ist mit 4600 Euro gleich geblieben, die Grundsteuer B beträgt 217000 Euro (plus 1,88 Prozent). Bei der Einkommenssteuerbeteiligung erhält die Gemeinde 2,39 Millionen Euro (plus 19,45 Prozent). An Schlüsselzuweisungen fließen in den gemeindlichen Haushalt 449300 Euro (minus 14,42 Prozent).

An den Landkreis Eichstätt fließen bei einem Umlagesatz in Höhe von 45 ,0 Prozentpunkten 1,29 Millionen Euro (plus 16,14 Prozent). Vom Verwaltungshaushalt konnten in den Vermögenshaushalt 305000 Euro zugeführt werden. "Auch im Jahr 2018 bleibt die Gemeinde Hepberg schuldenfrei", betonte Steiner. Hepberg ist nun seit 2007 schuldenfrei. Aufgrund der Sanierung und Erweiterung der Grundschule sowie des Neubaus einer weiteren Kindertageseinrichtung wird die Gemeinde Hepberg nach der Finanzplanung 2021 voraussichtlich Schulden in Höhe von 185000 Euro haben.

Für die Sicherstellung des künftigen örtlichen Betreuungsbedarfs für Klein- und Kindergartenkinder wurden dem Gemeinderat zwei verschiedene Alternativen für die Bauweise vorgestellt. Bisher laufen die Planungen für die Erstellung der neuen Kindertageseinrichtung schon in einer herkömmlichen Bauweise. Dieses Vorhaben wollte die Gemeinde an einen Generalunternehmer übertragen. Nun teilte die Regierung von Oberbayern aber mit, dass diese Vorgehensweise für die Förderung schädlich sein könnte. Bürgermeister Steiner will in Gesprächen mit der Regierung von Oberbayern noch klären, wie diese Behörde auf eine derartige Entscheidung komme.

Die Alternative dazu wäre die Bauausführung in einer Modulbauweise. Matthias Hube von der Fachfirma Algecco aus Eitensheim stellte dem Rat die Grundsätze dieser Bauweise vor. Einen Tag vor der Sitzung hatten Bürgermeister Albin Steiner und die Gemeinderäte Tanja Harbauer, Reimund Geisenfelder und Günther Woitsch eine entsprechende Einrichtung in Olching in Augenschein genommen. Der Gemeinderat will zunächst den eingeschlagenen Weg der Vergabe an einen Generalunternehmer und in herkömmlicher Bauweise weiter verfolgen. Alternativ dazu soll die Errichtung der Kinderbetreuungseinrichtung in der modularen Bauweise weiter untersucht werden.

Ein weiteres Mal musste sich der Gemeinderat mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) befassen. Die Situationsanalyse der Ingolstädter Verkehrsgesellschaft (INVG) für das Jahr 2018 brachte interessante Ergebnisse zum Vorschein. Die Linie 30 verzeichnete einen Fahrgastrückgang um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei der Linie 9226 wurde ein Rückgang um 20 Prozent und bei der Nachtlinie ein Rückgang von 17,6 Prozent festgestellt. Die Linie S8 konnte ihre Fahrgastzahlen auf dem gleichen Stand halten. Steiner betonte, dass für den ÖPNV nach wie vor eine Notwendigkeit bestehe.

Robert Frank, der Geschäftsführer der INVG, erläuterte dem Gemeinderat noch einmal detailliert das Zustandekommen des Defizits der Linie S8 und warb für eine weitere solidarische Finanzierung der Linie. Die Fahrgastzahlen für diese Linie sind in Hepberg von 55 im Jahr 2013 auf 90 im Jahr 2018 gestiegen. Dies ergibt eine Ersparnis von 5000 Autofahrten pro Monat in Hepberg, so Frank. Das entstehende jährliche Defizit wird zwischen der Stadt Ingolstadt (110000 Euro), der Gemeinde Lenting (23000 Euro) und der Gemeinde Hepberg (21500 Euro) aufgrund einer schriftlichen Vereinbarung aufgeteilt. Die Linie S8 ist keine reine Audi-Betriebslinie, sondern steht der gesamten Bevölkerung zur Nutzung offen. Diese Defizitvereinbarung tritt im Dezember 2019 in Kraft und hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Nachdem Frank zahlreiche Fragen aus dem Gemeinderat beantwortet hatte, stimmte der Gemeinderat letztendlich mit 10:4 Stimmen für die weitere solidarische Finanzierung der Linie.

Der angemeldete Lehrgangsbedarf der Freiwilligen Feuerwehr Hepberg für 2019 und die Ersatzbeschaffung von Schutzkleidung und Geräten wurden vom Rat einstimmig beschlossen. Die von der Feuerwehr festgestellten Mängel am Feuerwehrhaus sollen vom Gemeinderat bei einem Vor-Ort-Termin in Augenschein genommen werden.

Die Gemeinde Hepberg wird für die eigenen Bürger auch weiterhin gemeindliche Brennholzlagerparzellen am bisherigen Standort bereitstellen. Jeder der 22 Bewerber wird von der Gemeinde eine entsprechende Parzelle bekommen. Der Pachtpreis wurde vom Gemeinderat auf einen Euro je Quadratmeter festgelegt.