Ingolstadt
Hallenbad: Frühzeitig einen Termin buchen

Wer schwimmen möchte, sollte sich früh einen der pandemiebedingt begrenzten Plätze sichern

07.01.2022 | Stand 22.09.2023, 23:10 Uhr
Durch die coronabedingte Besucherbegrenzung dürfen derzeit nur maximal 150 Personen gleichzeitig im Sportbad ihre Bahnen ziehen, die Nachfrage nach Plätzen ist aber deutlich höher. −Foto: Eberl

Ingolstadt - Mehr Sport - mit diesem Vorsatz sind sicher viele Ingolstädterinnen und Ingolstädter ins neue Jahr gestartet.

Doch wer diesen spontan im Schwimmbad umsetzen möchte, hat aufgrund der coronabedingten Besucherbegrenzung derzeit schlechte Karten: "Am Montag früh um 9 Uhr waren für die nächsten Tage alle Plätze weg, das heißt, alle Zeitslots waren ausgebucht, und das drei Tage im voraus", hat ein Ingolstädter festgestellt, der regelmäßig im Sportbad seine Bahnen zieht. Am Dienstagvormittag sind dann auch schon wieder alle Zeitfenster für den Donnerstag vergeben und am Mittwochvormittag für den Freitag. "Das ist ein klares Zeichen, dass die Nachfrage um ein Vielfaches höher ist und zahlreiche Schwimmer außen vor bleiben", meint der Freizeitsportler, der diese Woche wohl auf sein gewohntes Training verzichten muss.

Peter Regensburger, Bereichsleiter der Stadtwerke Freizeitanlagen, erklärt, warum es so schwer ist, in diesen Tagen einen Platz im Schwimmbad zu ergattern: "Nach den Weihnachtsfeiertagen haben wir immer eine ganz heiße Phase, da sind die Leute hochmotiviert am Sporteln. " Doch aufgrund der weiterhin geltenden Besucherbegrenzung übersteige die Nachfrage das Angebot an Plätzen deutlich, auch wenn während der Ferien keine Schulen und kaum Vereine trainieren. "Im Sportbad können wir aktuell maximal 150 Besucher je Zeitfenster hereinlassen und im Hallenbad Südwest maximal 38", informiert er. Wer schwimmen gehen möchte, muss daher im Vorfeld eine Reservierung vornehmen. Doch leider kämen nicht alle, die sich einen Platz gesichert haben - Regensburger schätzt den Ausfall auf etwa zehn Prozent. Die Stadtwerke Freizeitanlagen appellieren an die Fairness der Kunden: "Mit der Reservierungsbestätigung wird auch ein Stornierungslink per E-Mail verschickt. Wir bitten alle, die doch nicht kommen können, ihn zu nutzen und ihren Platz für andere Schwimmer freizumachen - auch kurzfristig. " Wenn wieder etwas frei sei, werde das im System automatisch angezeigt. Reservierte Plätze, die nicht in Anspruch genommen aber auch nicht storniert würden, könnten leider nicht an andere Besucher weitergeben werden - das müsse das Team an der Kasse immer wieder enttäuschten Freizeitsportlern mitteilen. "In der aktuellen Situation geht es darum, Warteschlangen auf jeden Fall zu vermeiden", begründet Regensburger das Vorgehen, "und die würden sich sicher bilden, wenn man darauf spekulieren könnte, dass vielleicht noch der ein oder andere Schwimmer zusätzlich ins Bad darf. " Die Situation sei nicht nur für die Kunden frustrierend, sondern auch für ihn und sein Team, versichert er. "Wir versuchen, alle Vorgaben der Politik bestmöglich umzusetzen. Am Ende haben wir einen großen Aufwand und trotzdem sind es leider nur sehr wenige, die die Bäder so nutzen können, wie sie wollen. "

Eine bessere Auslastung der Kapazitäten würde man vermutlich verzeichnen, wenn die Kunden E-Tickets buchen und gleich bezahlen müssten. So wird das in den Bädern einiger anderer Städte gehandhabt. Peter Regensburger erklärt, warum man sich in Ingolstadt dagegen entschieden hat: "Damit würden wir unsere Stammgäste verprellen, die die Geldwertkarte nutzen. " Je nach Höhe der Einzahlung auf die Karte ist darauf ein Preisvorteil zwischen 5 und 20 Prozent voreingestellt, der direkt beim Eintritt abgezogen wird. "Dieses Rabattsystem ist im Online-Ticketverkauf nicht umsetzbar", so der für die Bäder zuständige Bereichsleiter.

Die Glücklichen, die einen Schwimmplatz bekommen haben, pilgern am Mittwoch kurz vor 13 Uhr mit ihren Badesachen zum Sportbad. "Ich habe gleich am 2. Januar um 21 Uhr reserviert", erzählt eine Mutter, die mit Mann und zwei Kindern Baden geht. Man wisse doch inzwischen, dass die Termine für den übernächsten Tag dann online gehen. Der Meinung sind auch drei andere Damen, die sich auf ihr Schwimmtraining freuen. Es lohne sich auch, immer mal wieder auf die Homepage zu schauen, empfiehlt eine von ihnen - ihr gewünschtes Zeitfenster war zunächst ausgebucht gewesen, kurze Zeit später sei wieder etwas frei gewesen.

Bevor es ins kühle Nass geht, müssen sich die Badegäste nun am Eingang als geimpft oder genesen ausweisen und - sofern sie über 18 Jahre alt sind - einen negativen Coronatest vorzeigen. Wer keinen Nachweis einer offiziellen Teststelle hat, kann ab 30 Minuten vor der jeweiligen Einlasszeit im Nebengebäude des Sportbades auch einen selbst mitgebrachten Test unter Aufsicht durchführen.

Allen, denen der Sprung ins Wasser heuer bisher verwehrt geblieben ist, macht Peter Regensburger Mut, es weiterhin mit der Reservierung zu versuchen - seiner Erfahrung nach halten die guten Vorsätze oft nicht lange, sodass die Nachfrage nach Schwimmplätzen bald wieder deutlich abflauen könnte.

Ulrike Seitz