Ingolstadt
CSU-Familienplanung

Haderthauer-Nachfolge: Die schwangere Fraktionschefin Patricia Klein will nicht für den Landtag kandidieren

05.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:24 Uhr
Erst vor einem Jahr hat Patricia Klein die Führung der Stadtratsfraktion der CSU übernommen. Die Bezirksrätin gilt als Favoritin auf das Landtagsmandat, lehnt aber nach eigenem Bekunden ab. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Nach der Bundestagswahl 2017 ist vor der Landtagswahl 2018. Mit dem - parteiintern nicht mehr überraschenden - Rückzug der Ingolstädter CSU-Abgeordneten Christine Haderthauer hat die Nachfolgediskussion begonnen.

Als Favoritin galt bislang Fraktionschefin Patricia Klein (34). Doch die durchaus ehrgeizige und erfolgreiche Vorsitzende der christsozialen Rathausriege hat momentan andere Sorgen und ganz offenbar auch andere Pläne als im kommenden Jahr eine Kandidatur für den Landtag. Daraus machte sie gestern beim Anruf des DK kein Geheimnis. Klein erwartet ihr zweites Kind nach dem vier Jahre alten Sohn Leopold und nimmt auf ärztlichen Rat bis auf Weiteres keine politischen Termine wahr. Sie lässt sich von den CSU-Fraktionskollegen vertreten, vor allem von Konrad Ettl, der mit seinen 65 Jahren noch ein unerwartet großes Arbeitspensum in der Kommunalpolitik übernommen hat.

 

"Ich bin 34", sagte die schwangere Fraktionschefin am Telefon zum DK, "bald hoffentlich Mutter von zwei Kindern, die Kommunalpolitik macht mir ungeheuer Spaß, das ist meine Welt." Deshalb, so reagierte sie auf Spekulationen in Richtung Landtagskarriere, "kommt das für mich eigentlich nicht infrage, das erscheint mir kaum vereinbar mit meinem Privatleben". Wenn sie dafür in der Partei gehandelt werden sollte, "ehrt einen das immer, aber die Landtagskandidatur ist noch gar nicht diskutiert worden." Die Fraktionschefin dürfte auch im kommenden Jahr alle Hände voll zu tun haben, um die gefährdeten Mehrheiten für die CSU-Positionen im Stadtrat zu sichern.

Für das Mandat im Bezirkstag will sie bei der nächsten Wahl den Weg freimachen. "Der Fraktionsvorsitz im Stadtrat fordert mich sehr." Das Rennen um die Landtagskandidatur erscheint derzeit in der Ingolstädter CSU noch völlig offen. Da Patricia Klein wohl nicht antritt, werden auch dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden Alfred Grob Chancen eingeräumt. Er ist im Hauptberuf aber Leiter der Ingolstädter Kriminalpolizei. Hohes Ansehen genießt OB-Referent Christian Siebendritt, der vom Stadtrat mit allen Stimmen gewählt wurde, was äußerst selten vorkommt. Allerdings wird OB Christian Lösel vermutlich auch ungern auf einen Aktivposten in seiner Stadtverwaltung verzichten.