Wettstetten
"Grundstein in jedes Schülerherz"

Die neue Wettstettener Rektorin Christine Chittka über ihre Ziele und Schwerpunkte

07.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:18 Uhr
  −Foto: Gülich

Wettstetten (DK) Mit einer bunten Feier ist die neue Rektorin der Grundschule Wettstetten, Christine Chittka, gestern offiziell in ihr Amt eingeführt worden (siehe eigener Artikel).

Zuvor sprach die 53-jährige Ettingerin über ihre ersten Monate in Wettstetten, ihre Pläne und Schwerpunkte.

Frau Chittka, jetzt ist das neue Schuljahr schon einige Wochen alt. Wie fühlen Sie sich an der Wettstettener Grundschule?

Christine Chittka: Ich fühle mich rundum wohl. Die Aufgaben als Schulleiterin sind herausfordernd und vielseitig, aber ich finde, dass es bisher ganz gut läuft. Es hilft mir sehr, dass ich durch meine Jahre als Konrektorin in Etting schon viel mitbekommen und gemacht habe, was mir jetzt zugute kommt. Und ich wurde sehr freundlich empfangen, das ist natürlich auch eine gute Starthilfe.

Merken Sie einen großen Unterschied zwischen Stadt- und Landschule?

Chittka: Obwohl Etting und Wettstetten ja nebeneinander liegen, kommt mir hier schon alles etwas gemütlicher vor. Vor allem habe ich einen enorm kurzen Weg zum Sachaufwandsträger, der Gemeinde Wettstetten. In der Stadt gibt es viele verschiedene Zuständigkeiten und das Schulamt, hier spreche ich gleich mit Herrn Risch, dem Bürgermeister, wenn was ist. Die Nähe finde ich toll.

Wie teilt sich Ihr Alltag zwischen Unterricht und Direktorat auf?

Chittka: Ich gebe 16 Stunden Unterricht und habe 11 Schulleiterstunden. Dem Eingewöhnen sehr entgegen kommt, dass ich dieses Schuljahr keine Klassenführung habe. Da habe ich den Kopf frei für die neue Aufgabe, das ist sehr angenehm. Aber ich bin schon immer gerne Lehrerin gewesen, das Unterrichten macht mir große Freude. Schade finde ich nur, dass ich nicht mehr als Beratungslehrerin tätig sein kann, das war in den letzten Jahren eine sehr schöne Zusatzaufgabe.

Wo wollen Sie Schwerpunkte setzen? Was für Pläne haben Sie?

Chittka: Ich habe immer viele Ideen, bin einfach so ein Typ. Aber ich habe mir fest vorgenommen, mich damit erst mal zurückzuhalten. Ich möchte in diesem Schuljahr keine neuen Dinge planen, sondern erst mal anschauen: Wie läuft das hier? Man kann ja nicht einfach herkommen und mal eben alles neu machen, das fände ich auch überhaupt nicht wertschätzend gegenüber dem Kollegium. Ein langfristiges Ziel wäre, der Schule ein Profil zu geben, zusammen mit allen Beteiligten zu überlegen: Wo wollen wir als Schule hin? Was zeichnet uns besonders aus?

Was ist Ihnen besonders wichtig im Schulalltag?

Chittka: Das Allerwichtigste ist, finde ich, dass die Kinder gerne herkommen. Die Grundschule ist ja ihre erste Schule, die legt einen Grundstein in jedes Schülerherz. Dass wir die Anfangsbegeisterung und -motivation halten können, quasi als Aufwärtsspirale bis zum Ende des vierten Schuljahrs, das wäre mein größtes Ziel. Dazu sind natürlich eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrern und Schulleitung wichtig, das gemeinsame Ziehen an einem Strang und Transparenz.

Gibt es besondere Herausforderungen, mit denen Sie zu kämpfen haben?

Chittka: Ja! Die EDV-Anlage. (lacht)

Ihr Lebenslauf ist ja nicht gerade Lehrer-typisch. Sie haben zunächst eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert, waren im Audi-Betriebsrat und später Geschäftsführerin der hiesigen IG Metall. Kommt Ihnen diese Zeit heute zugute?

Chittka: Mein früheres Leben war ganz anders als das als Lehrerin. Aber ich möchte beide Teile nicht missen. Ich habe es nie bereut, diese Wege eingeschlagen zu haben. Ich denke, ich kann mich dadurch in viele verschiedene Lebensmodelle und Denkweisen hineinversetzen. Ich bin ein ausgeglichener Typ, habe gute Nerven und lasse mich nicht so schnell unterkriegen.
Was machen Sie eigentlich gerne in Ihrer Freizeit, wenn Sie nicht gerade in der Wettstettener Schule sind?
Chittka: Ich treibe gerne Sport, bin auch seit Jahrzehnten schon Übungsleiterin beim TSV Etting. Ich lese viel. Richtig schöne Schmöker schaffe ich allerdings nur in den Ferien. Ansonsten verbringe ich meine Freizeit mit meiner Familie - ich bin verheiratet und habe zwei Söhne -, mit Freunden und mit unserem Hund.

Das Gespräch führte Anne Gülich.