Ingolstadt
Gründerpreis geht in die nächste Runde

Startschuss in der THI - Bisher liegen zwölf Bewerbungen vor - Anmeldeschluss ist am 31. Januar 2020

13.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:33 Uhr
Bei der Auftaktveranstaltung in der Technischen Hochschule stand der persönliche Kontakt zur Netzwerkbildung im Vordergrund. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Im Frühjahr ist der Ingolstädter Gründerpreis zum achten Mal vergeben worden, am Donnerstagabend fand nun der Auftakt zum neunten Gründerpreis statt.

Erneut können sich Gründer aus der gesamten Region 10 mit einer Geschäftsidee anmelden. Ein paar Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr wird es allerdings geben. So soll der Zugang zum Wettbewerb erleichtert werden, dazu schaffen die Organisatoren ein weiteres Argument mitzumachen.

"Gründung ist in der Region Häuserkampf", sagte Jörg Tiedt, der die Gemeinschaftsinitiative von DONAUKURIER, Existenzgründerzentrum, IFG, Sparkasse und Technischer Hochschule (THI) als Sparkassen-Vertreter unterstützt, bei der Auftaktveranstaltung im THI-Restaurant Reimanns. Es gebe keine Gründerevents mit 1000 Teilnehmern, bei denen man einfach mal vorbeischauen könnte. Stattdessen funktioniere es hier ausschließlich über Netzwerke. "Wenn ihr jemanden kennt, vermittelt ihn doch an uns", sagte er zu den geladenen Gästen. Immerhin: Schon jetzt liegen zwölf Anmeldungen vor, einige weitere Gründer haben ihr Interesse bekundet. Beim vorherigen Gründerpreis waren es insgesamt 35 Bewerber, 19 davon gaben schließlich tatsächlich einen Businessplan ab - bisher eine Grundvoraussetzungen zur Teilnahme.

Das ist nun anders: Auch Gründer ohne fertigen Businessplan haben eine Chance mitzumachen. Sie können ihr Geschäftsmodell auf einer Seite im sogenannten Business Model Canvas erklären und dann diesen einreichen. "Wer sind denn die Kunden überhaupt? Was ist denn eigentlich das Nutzenversprechen? ", sagte Robert Wittmann von der THI. Mit einer Seite anzufangen, auf der man konkret diese und ähnliche Fragen beantworte, sei sinnvoller als sich gleich an einen ausgefeilten Businessplan heranzuwagen.

Wittmann ist einer von mehreren bewährten Coaches, die die Gründerpreis-Bewerber dann durch den Wettbewerb begleiten. Geplante Kategorien sind neben den üblichen Gründern und Startups Unternehmensnachfolgen. Bis 31. Januar 2020 müssen die Bewerber sich mit ihren Businessplänen beziehungsweise dem Canvas angemeldet haben. Am 17. März stellen die Bewerber dann ihre Geschäftsidee in einem zweiminütigen Kurzvortrag auf der Bühne vor, und am 22. April findet dann die Prämierungsfeier statt.

Insgesamt erwarten die Gewinner Leistungen im Wert von rund 10000 Euro - vom Coaching für alle Bewerber einmal ganz abgesehen. Neu hinzugekommen als Anreiz ist ein Imagefilm, den jeder Gründerpreis-Gewinner für sein Produkt machen lassen kann.

Tiedt und Wittmann zeigten zwei Filme der aktuellen Preisträger. Im einen Film erzählten Peter und Thomas Stiller, die Gründer der Online-Visitenkarten-Druckerei Printano, über ihr Unternehmen und wie es zur Gründung kam. Andrea Funk, die den Apfelcider Decider auf den Markt gebracht hat und damit schon in mehreren Supermärkten vertreten ist, nutzte ihr Video, um damit Werbung für die Crowdfunding-Kampagne für eine alkoholfreie Variante ihres Deciders zu machen. Sie hob - außerhalb des Videos - auch die Bedeutung des Gründerpreises für den Erfolg ihres Produkts hervor.

Thomas Hirsch, einer der Preisträger von 2017, warb auch für den Gründerpreis - und hatte auch ein paar Tipps für Gründer mitgebracht: Ein Besuch im Silicon Valley habe ihm vor Augen geführt, dass Innovation nur durch Kooperation funktionieren könne. Dass man sich große, aber erreichbare Ziele stecken müsse - von denen man sich durch nichts und niemanden abbringen lassen dürfe. Und man müsse Misserfolge feiern. Denn Scheitern gehöre zum Gründen auch dazu, man dürfe nur nicht aufgeben. Außerdem sei es wichtig, eine Unternehmenskultur zu schaffen, noch vor einer Strategie. Angesichts der Effekte der Digitalisierung müsse zudem jeder Gründer klar wissen, was das für sein Unternehmen bedeutet. Und natürlich bräuchten Unternehmer Kapital - doch gebe es nicht nur Banken, sondern auch andere Investoren, die vielleicht sogar bessere Geschäftspartner wären.

Wer sich bewerben will, kann das per E-Mail an kontakt@gruenderpreis-in. de oder unter www. gruenderpreis-in. de. Auf der Internetseite gibt es auch einige weitere Informationen zum Gründerpreis-Wettbewerb.

Thorsten Stark