Reichertshofen (vov) Einen hohen Geburtstag gab es in der Herrnstraße in Reichertshofen zu feiern: Kreszenz Großmann ist 95 Jahre alt geworden.
Die 1923 geborene Jubilarin stammt aus Eitensheim, wo ihre Eltern eine Wirtschaft, Metzgerei und Landwirtschaft besaßen. Nach Reichertshofen kam sie 1949, als sie ihren Ehemann Georg heiratete. Ihn hat sie auf dem Metzgerball in Eitensheim kennengelernt. "Beim ersten Tanz hat es gefunkt", heißt es aus dem Kreis der Familie. Georg war mit dem Rad von Reichertshofen nach Eitensheim gefahren - eine sportliche Leistung. Später besuchte er seine Kreszenz dann aber lieber mit dem Zug.
Georg Großmann war langjährig als Metzgermeister in Reichertshofen tätig. Ehefrau Kreszenz arbeitete im Betrieb mit und zog drei Kinder groß. Mittlerweile zählen auch vier Enkel und neun Urenkel zur Familienschar. Das jüngste Urenkelchen ist gerade zwei Wochen alt, die älteste Urenkelin 19 Jahre. "Zusammen mit den Ehepartnern sind wir 22 Personen, also eine richtige Großfamilie", berichten die Verwandten der Jubilarin. Und das Familienleben wird mit ausgiebigen Treffen und Festen auch liebevoll gepflegt. "Die Großfamilie ist ihr das Wichtigste", sagen ihre Verwandten über die Jubilarin.
Neben ihrer Arbeit in der Metzgerei, im Haushalt und bei der Kindererziehung hat Kreszenz Großmann leidenschaftlich gerne gestrickt. Mit sechs bis acht weiteren Frauen ließ sie im Strickkreis der Pfarrgemeinde jahrelang die Stricknadeln klappern - für den guten Zweck. Unzählige Decken für die Mission haben die Frauen im Lauf der Jahre zusammen gestrickt. "Dass sie mittlerweile nicht mehr stricken kann, geht ihr am meisten ab", berichtet Tochter Elisabeth. Auch reisefreudig war Kreszenz Großmann: Gerne ist sie zu Marienwallfahrtorten wie Lourdes oder Fatima gefahren. Aber sie hat auch schon Russland und den Westen der USA besucht.
Kreszenz Großmann war auch in Vereinen aktiv: Sie ist Mitglied beim katholischen Frauenbund, beim TSV Reichertshofen und beim VdK. Am DONAUKURIER ist sie nach wie vor interessiert, nur sieht sie mittlerweile nicht mehr so gut. Manchmal liest ihr dann jemand aus der Familie die Artikel vor. Geistig ist die Jubilarin immer noch fit. Nur die Beine wollen nicht mehr so recht, berichtet sie. Aber wenn sie einen Rollstuhl bekommt - in rund zwei Wochen soll er eintreffen - will sie auch wieder die Kirche besuchen. Zum runden Geburtstag gratulierten Bürgermeister Michael Franken (JWU) sowie Vertreter der Vereine und natürlich zahlreiche Verwandte.
