Ingolstadt
Große und kleine Maßnahmen

Mit Automaten, Tickets, Aktionen und einem professionellen Immobilien-Management will IN-City die Innenstadt beleben

16.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:15 Uhr
Rund um die Uhr kann man jetzt im Foyer der Sparkasse am Rathausplatz Geschenkgutscheine von IN-City kaufen. Bei der Präsentation (von links): Jörg Tiedt (Sparkasse), Norbert Forster (Vorstand IFG) und Thomas Deiser (Vorsitzender IN-City). −Foto: Foto: IN-City

Ingolstadt (DK) Die Primark-Ansiedlung und die Fußgängerzonensanierung sind die großen Hoffnungsschimmer am Horizont - mit mehreren größeren und kleineren Maßnahmen will der Gewerbeverein IN-City die Innenstadt zusätzlich beleben.

Ein Wunsch, der bald auch im Stadtrat landen könnte, ist ein professionelles Gewerbeimmobilien-Management, wie es andere Großstädte schon länger haben.

Denn die Expansionsabteilungen der großen Handelsketten sind ständig auf der Suche nach neuen Flächen in verschiedensten Lagen und Größen. Gut, wenn es da einen Ansprechpartner gäbe, der gezielt auf sie zuginge und die verfügbaren Flächen seiner Kommune quasi mundgerecht anpreisen könnte - findet zumindest IN-City. Bisher teilen sich der Verein und die städtische Industriefördergesellschaft (IFG) diese Aufgabe, aber zusätzlich zu ihren anderen Tätigkeiten. Ein professionelles Management könnte den Leerstand weitgehend lückenlos verwalten und permanent Kontakt zu Immobilienbesitzern und Interessenten halten beziehungsweise aufbauen. "Mit einer Vollzeitstelle wäre man schon gut bedient", sagt IN-City-Vorsitzender Thomas Deiser, der für die CSU im Stadtrat sitzt. In Erlangen oder Augsburg werde das so mit Erfolg praktiziert, und IN-City hätte mehr Zeit für die eigentliche Aufgabe: das Stadtmarketing.

Nach den Pfingstferien soll das Thema in der CSU-Fraktion besprochen werden (und dann als Antrag im Stadtrat landen), ebenso wie weitere innenstadtrelevante Themen: Deiser könnte sich ein Moratorium bei der Ausweisung neuer Großflächen für den Einzelhandel außerhalb der Innenstadt bis 2021 vorstellen - das wäre ein politisches Signal für die Innenstadt, findet der CSU-Stadtrat. Immerhin befinden sich derzeit nur etwa 15 Prozent des gesamten städtischen Einzelhandels in der Innenstadt. 35 Prozent sind laut Experten gesund. IN-City drängt auch auf ein Verbot von aggressivem Betteln in der Fußgängerzone und warnt vor einer Übergastronomisierung in bester Einzelhandelslage.

Dazu will IN-City - wenn im Sommer 2019 der erste Abschnitt der Fußgängerzonensanierung abgeschlossen ist - den Paradeplatz für Sommeraktionen nutzen, ähnlich wie mit der Eisarena im Winter. Einen großen Erfolg sieht der Verein bei den City-Tickets, die Kunden kostenloses Parken oder Busfahren ermöglichen und von IFG und INVG bezuschusst werden. 2017 habe man 45000 Tickets an die beteiligten Firmen verteilt, sagt Geschäftsführerin Judith Gebhart de Ginsberg. "Dieses Jahr sind es schon 36000." Einen ähnlichen Schub wünscht man sich für die Geschenkkarte, die ShopIN-Card, die jetzt auch am Automaten im Foyer der Sparkassen-Hauptstelle erhältlich ist. Der Abendmarkt an jedem Donnerstag im Sommer (außer an Feiertagen und im August) ist in seine zweite Saison gestartet und hat laut IN-City schon geholfen, die Innenstadt zum Abend hin zu beleben - "aber es ist sehr viel Arbeit und ein Draufzahlgeschäft", sagt de Ginsberg. Trotzdem wolle man an dem Konzept festhalten.

Es werden auch weitere bunte Stühle als Sitzgelegenheiten in der Innenstadt verteilt. 26 sind gespendet worden, vom digitalen Gründerzentrum brigk kamen zehn Kinderstühle - die nun noch alle bemalt werden müssen. Dabei helfen auch wieder die Innenstadtfreunde mit. Die Stühle werden nun niemanden zusätzlich in die Fußgängerzone locken. Aber wer sich dort aufhält, freut sich über Sitzplätze. "Ich hab schon Kinder beim Eisessen drauf sitzen sehen", sagt de Ginsberg.
 

Thorsten Stark