Ingolstadt
Die CSU greift nach den Sternen

Die Ingolstädter Sternwarte soll auf dem Gießereigelände eine neue Heimat finden

13.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:54 Uhr
Michael Schmatloch

Ingolstadt (DK) Ein Stück Bürgernähe soll, wenn es nach Oberbürgermeister Christian Lösel und Kulturreferent Gabriel Engert geht, in das Digitale Gründerzentrum in und am Kavalier Dallwigk ziehen.

Gemeint ist die Sternwarte auf dem Dach des Apian-Gymnasiums. Dort nämlich muss sie ohnehin erst einmal verschwinden, wenn der Neubau der Schule in Angriff genommen wird. Und so kam den beiden der Gedanke, sie gleich in die Innenstadt zu verlegen und damit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Die Sternwarte hätte eine neue, attraktivere Heimat. Und das Gießereigelände hätte etwas zu bieten, was Ingolstädter Bürger auf das Gelände locken könnte.

"Klar könnte man sie während des Neubaus vom Dach des Apian-Gymnasiums holen und später wieder draufstellen, soweit das baulich möglich ist", sagt Kulturreferent Engert, "die Überlegungen, was man mit der Sternwarte machen könnte, die gab es ja immer wieder einmal. " So entstand letztlich auch die Idee, sie ans Kavalier Dallwigk zu transportieren. Innenstadtnah und dem Gelände sicherlich zuträglich.

"Es gab ja immer den verdeckten Vorwurf, wir würden das Gießereigelände der Öffentlichkeit entziehen", so Engert weiter. Umso charmanter findet er nun diese Idee, die 2010 schon einmal aufkam, dann aber wieder verworfen wurde. Noch gibt es keine konkreten Pläne, wo genau die Sternwarte postiert werden könnte. Aber Engert findet das Flachdach des Dallwigk ebenso überlegenswert wie das Trafohäuschen am Ostende des Denkmals oder den geplanten Neubau neben dem Dallwigk.

Das Dach des Trafohäuschens beispielsweise böte eine Fläche von rund 100 Quadratmetern und im Inneren auch den Platz für einen Präsentationsraum. Und den braucht der Astronomische Arbeitskreis, der die Sternwarte betreibt. Zu Vorführungen ebenso wie für Führungen.

Letztlich passe das Thema Astronomie auch zum Digitalen Gründerzentrum, weil man mit der Sternwarte einen digitalen Showroom verknüpfen könnte. "Es gibt da verschiedene Möglichkeiten, so Engert, "aber wir wollen keine astronomische Wissenschaft daraus machen. "

Unterdessen hat Oberbürgermeister Christian Lösel bereits mit den meisten Stadträten über das Thema gesprochen und die Mehrheiten für eine positive Entscheidung zugunsten dieser Idee im Stadt quasi gesichert. Der Weg für die Ingolstädter Sternengucker scheint also bereitet.

Und der Astronomische Arbeitskreis ist selbstredend Feuer und Flamme für diese Lösung. Zwar gäbe es direkt an der Donau mehr Nebel und auch die Lichtverschmutzung sei größer als am Apian-Gymnasium. Dafür aber sei die zentrale Lage ein Garant für mehr Besucher, wie uns der Leiter des Astronomischen Arbeitskreises, Georg Eckstein, wissen ließ. Denn derzeit seien es - Schulklassen nicht gerechnet - gerade einmal 200 bis 300 pro Jahr. "Ich finde die Idee sehr gut", sagt Eckstein, der sich schon auf die nächsten Gespräche am 23. April freut. Da soll die Idee dann konkreter geplant werden.

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Michael Schmatloch