Reichertshofen
Gemeinderat begrüßt Wochenmarkt

Ausschuss soll eine Entscheidung fällen - Unterstützung für Antrag auf kostenloses Busfahren

22.04.2021 | Stand 25.04.2021, 3:33 Uhr
Möglicher Standort für einen künftigen Wochenmarkt: der Obere Markt in Reichertshofen. −Foto: Vogl

Reichertshofen - Zum Schluss stand es fest: Der Marktgemeinderat begrüßt die Einführung eines Wochenmarktes.

Die Angelegenheit soll nun im Sport-, Wirtschafts-, Sozial- und Kulturausschuss eigenverantwortlich entschieden werden. Außerdem konnte der Billigungs- und Auslegungsbeschluss zum Bebauungsplan "Winden Südwest" getroffen werden. Das Gremium unterstützte zudem den SPD-Antrag auf kostenlosen ÖPNV.

Die SPD-Fraktion hatte ihren Antrag auf Einführung eines Wochenmarktes unter anderem wie folgt begründet: "Durch die steigenden Einwohnerzahlen ist der Bedarf für einen Wochenmarkt zur Versorgung mit frischen Produkten deutlich gestiegen. Zunehmend mehr Bewohnerinnen und Bewohner wünschen sich ein Angebot an gesunden, saisonalen und regionalen Lebensmitteln. Immer mehr Menschen haben zudem nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Auswirkungen unseres Essens auf Tiere, Umwelt, Klima und globale Gerechtigkeit im Blick. Fair und umweltfreundlich erzeugte Produkte mit kurzen Transportwegen stehen dabei im Mittelpunkt. (?) Mit einem Einzugsbereich von über 13000 Menschen (Stand 2014, siehe ISEK Seite 31) hat Reichertshofen ein genügend großes Kundenpotenzial. "

Der Marktgemeinderat begrüßte die Initiative zur Einführung eines Wochenmarktes. Mit den Voraussetzungen und der Abwicklung eines Wochenmarktes soll sich der Sport-, Wirtschafts-, Sozial- und Kulturausschuss befassen. Der Punkt soll in der nächsten Sitzung des Ausschusses, die am 28. April stattfindet, behandelt werden. Eine Anregung an den Ausschuss ist, dass per Aufruf im Reichertshofener Anzeiger gefragt werden soll, wer als Direktvermarkter oder Inhaber eines Hofladens Interesse an der Durchführung eines Wochenmarktes in Reichertshofen hat.

Viel Raum nahmen auch die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit zum neuen geplanten Baugebiet Winden Südwest ein. Wolfgang Eichenseher vom gleichnamigen Pfaffenhofener Planungsbüro arbeite diese zusammen mit Bürgermeister Michael Franken (JWU) und dem Gremium ab. Insgesamt gab es fünf private Einwendungen. Diese stammten nach Aussagen der Verwaltung von Anliegern. Ein Anlieger regte unter anderem eine zusätzliche Zufahrt zu seinem Grundstück an, was die Verwaltung mit aufnehmen wird. Auch die Zulässigkeit oder Nichtzulässigkeit von Stützmauern war bei mehreren Einwendungen ein Thema. Nach Abwägung der Verwaltung sind Stützmauern im Gebiet zulässig.

Eine von Anliegern befürchtete Schallbelastung durch die B300 sei laut Abwägung durch passive Schallschutzmaßnahmen auszugleichen. Ein Spielplatz ist im Gebiet nach Aussage der Verwaltung nicht vorgesehen, da sich bereits in unmittelbarer Nähe ein Spielplatz befindet, der im Zuge der Erschließung neu gestaltet werden soll. Bürgermeister Franken erwähnte im Gremium, dass er vor kurzem mit den betroffenen Grundstückseinlegern Gespräche geführt hatte und "alles soweit klären" konnte.

Zusammengefasst hatten die Fachbehörden einige Hinweise, aber keine bedeutenden Einwände gegen das Vorhaben. Über zwei Punkte musste das Gremium gesondert abstimmen: Der Bund Naturschutz (BN) wollte in den Bebauungsplan aufgenommen haben, dass für Vögel gefährliche Glaskonstruktionen im Gebiet zu vermeiden sind. Außerdem hatte der BN angeregt, dass auf Privatgrundstücken nur insektenfreundliche Lichtquellen verwendet werden sollen. Auch sei die Außenbeleuchtung wegen zunehmender Lichtverschmutzung auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Beide Punkte fielen allerdings im Marktgemeinderat mehrheitlich durch. Der Billigungs- und Auslegungsbeschluss zum Bebauungsplan "Winden Südwest" konnte schließlich einstimmig getroffen werden. Wie Bürgermeister Franken informierte, sollen die Erschließungsarbeiten für das neue Baugebiet voraussichtlich im März 2022 starten und bis Dezember 2022 dauern.

Der Marktgemeinderat unterstützte außerdem geschlossen den SPD-Antrag auf kostenlose Busnutzung im Gemeindegebiet. Die Verwaltung der Marktgemeinde Reichertshofen wurde beauftragt, zu prüfen, ob die Einführung der kostenlosen Busbenutzung im Gemeindegebiet technisch und organisatorisch möglich ist. Außerdem soll geprüft werden, welche konkreten Umsetzungsmaßnahmen notwendig sind und welche Kosten hierfür zu kalkulieren wären. Bürgermeister Franken informierte im Gremium darüber, dass laut Aussage der INVG die Tarifhoheit beim Zweckverband läge. Eine Stellungnahme der INVG wird in der nächsten Sitzung erwartet.

DK