Gaimersheim
Gaimersheimer Stromnetz wird nicht kommunalisiert

Gemeinderat befürchtet zu hohe wirtschaftliche Risiken

21.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:09 Uhr
Das Gaimersheimer Stromnetz wird nicht kommunalisiert. Dies hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. −Foto: Hammer/Symbolbild

Gaimersheim (DK) Mit der Kommunalisierung des Stromnetzes beschäftigt sich der Gaimersheimer Marktgemeinderat seit vergangenem Jahr. In ihrer jüngsten Sitzung am Mittwochabend haben sich die Bürgervertreter nun aufgrund wirtschaftlicher Risiken dagegen entschieden.

Bürgermeisterin Andrea Mickel hatte vorab erneut die Chancen und Risiken eines Ankaufs und Betriebs des Stromnetzes in Gaimersheim sowie Lippertshofen erläutert. "Steuerberater wie auch der bayerische Gemeindetag sagen, dass wir immer noch zu klein sind, das Stromnetz zu übernehmen", sagte die Rathauschefin. Auch die Problematik von zusätzlichem Fachpersonal, entsprechender Wirtschaftlichkeit und verschuldensunabhängiger Haftung in Schadensfällen Stromausfall müsse bedacht werden.

Fraktionssprecher Anton Meyer (CSU) bemängelte die Beschlussvorlage, die nur Negatives aufzeige. Die CSU hatte beantragt, eine Wirtschaftlichkeits- und Risikobetrachtung für die Stromnetzübernahme an ein kompetentes Büro in Auftrag zu geben, wofür sich auch Hermann Schmidt (FW) und Christian Becker (FDP) aussprachen. Nach Robert Leixner (SPD-Fraktionssprecher) sollte der Fall "ad acta" gelegt werden, da die prognostizierten Gewinne das enorme Risiko nicht rechtfertigen würden. Nach dem Sprichwort "Schuster, bleib bei deinem Leisten", war Klaus Meier (SPD) der Meinung, der Markt sei nicht prädestiniert, eine Aufgabe in dieser Größenordnung zu schultern.

Nach reger Diskussion wurde die Entscheidung, eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung in Auftrag zu geben, denkbar knapp mit 12:12 Stimmen abgelehnt. Anschließend lehnten die Gemeinderäte auch den Ankauf und Betrieb des Stromnetzes in Gaimersheim wegen der wirtschaftlichen Risiken und Unabwägbarkeiten mit 14:10 Stimmen ab.

Elisabeth Maier