Gaimersheim
Prüfung wird wiederholt

12.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Gaimersheim (DK) Weil ein Lehrer des Gaimersheimer Gymnasiums einem Schüler eine nicht seiner Leistung entsprechende Note gegeben hat, müssen zwei Kurse der Q 11 beziehungsweise Q 12 eine Prüfung im Fach Sport nun wiederholen.

Das kann mitunter dazu führen, dass einige Zwischenzeugnisse annulliert und neu ausgestellt werden müssen.

Laut Schulleiter Manfred Ruckdäschel (Foto) benotete die Lehrkraft den im Januar geschriebenen Test des Schülers mit einer Vier, obwohl dieser ein leeres Blatt abgegeben hatte. "Das kann nicht sein", sagt Ruckdäschel auf Anfrage unserer Zeitung. Obwohl eine derart auffällige Beeinflussung von Noten an anderen Schulen ab und an vorkomme, sei dies der erste Vorfall dieser Art am Gaimersheimer Gymnasium seit der Eröffnung im Jahr 2010. Der Schulordnung zufolge sei es nun notwendig, die Prüfung komplett zu wiederholen. "Das ist ein ganz normaler Vorgang, wenn eine Leistungserhebung nicht ordnungsgemäß vollzogen wurde", informiert Ruckdäschel, der nach Bekanntwerden des Falls an seiner Schule Rücksprache mit Fachbetreuern und einem Ministerialbeauftragen hielt.

Die insgesamt etwa 30 Schüler der beiden Kurse müssen nun eine neue Leistungserhebung mit demselben Stoff schreiben. "Das ist so etwas wie eine angekündigte Kurzarbeit", erklärt der Schulleiter. Die Prüfungsaufgaben der betroffenen Lehrkraft würden diesmal durch Fachbetreuer genau in Augenschein genommen. "So etwas passiert bei uns nie wieder, vor allem nicht bei diesem Lehrer", verspricht Ruckdäschel.

Die Wiederholung der Arbeit steht noch vor Ostern an, weil eventuell einige Zwischenzeugnisse, in die die Note der Prüfung eingeflossen ist, neu ausgestellt werden müssen. "Ändert sich durch die neue Leistungserhebung die Gesamtnote, werden einzelne Zeugnisse eingezogen und die Noten korrigiert, sei dies nun nach oben oder unten", sagt Ruckdäschel. Dies könne insbesondere für die Abiturienten von Bedeutung sein.

Der Schulleiter kann deshalb den Ärger einiger Schüler nachvollziehen. "Da könnte es vielleicht eng werden, auch zeitlich gesehen", sagt er. Im Gespräch mit den Klassen habe er aber um Verständnis gebeten. "Die Schüler anderer Kurse sollen sich nicht ungerecht behandelt fühlen, weil es bei diesem Lehrer augenscheinlich leichter ist, gute Noten zu bekommen", sagt Ruckdäschel. ‹ŒFoto: Silvester