Gaby King traf den King

14.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:33 Uhr

Gabriele Kern alias Gaby King mit einer kleinen Auswahl ihrer damals heiß begehrten Schallplatten von Ariola. Als 16-Jährige begegnete sie Elvis Presley in München. - Foto: Herbert

Ingolstadt (smr) Am 16. August vor 30 Jahren starb Elvis Presley. In Ingolstadt lebt jemand, der dem King persönlich begegnet ist: Gabriele Kern aus Gerolfing. Damals hieß sie allerdings Gaby King und war ein in ganz Deutschland berühmter Schlagerstar.

Die beiden Kings trafen sich 1960 bei einem großen Abschiedsessen für Elvis im Amerikahaus in München, am Ende seiner Militärzeit in Deutschland. "Er sah ja so gut aus – ein Traum. Ich war damals 16 Jahre alt und total verliebt in ihn. Deshalb hab’ ich den Boss von meiner Plattenfirma Ariola angebettelt, dass ich auch eingeladen werde. Ich war damals schon recht populär, sonst hätte auch das Betteln nichts genutzt", erinnert sich die heute 62-Jährige. Ihr damaliger Hit: "Ein junger Kavalier."

Auf alle Fälle klappte es mit der Einladung: Gaby King ging in Begleitung von Ariola-Chef Lutz Wellnitz zu dem Essen. "Schon die Fahrt zum Amerikahaus war spannend, denn es standen so viele Leute am Wegesrand, und man wurde nur unter stärkstem Polizeischutz eingelassen."

Nur gestarrt

An der Tafel saß die 16-Jährige schräg gegenüber von Elvis, nur ein paar Meter entfernt. "Ich konnte den ganzen Abend nichts essen, sondern hab’ ihn dauernd nur angestarrt." Natürlich wurde das junge Fräulein dem Star auch als Sängerin vorgestellt, als sie ihn um ein Autogramm bat: "How interesting", habe er gesagt und sie charmant angelächelt. "Nice to meet you."

Doch irgendwie hatte sich Gaby King mehr erhofft. "Ich dachte, er würde mich an die Bar einladen, zu einem alkoholfreien Drink oder auf ein Eis. Als aber nichts dergleichen passierte, war ich so enttäuscht und wütend, dass ich das Autogramm an Ort und Stelle in tausend Schnipsel zerriss und in die Toilette warf."

So endete ein Traum. "Ich war halt damals schon ein höchst emotionaler Mensch. Hätte ich doch nur weiter gedacht. Heute würde in das Autogramm hinter Glas rahmen."