Manching
Für die Einsatzbereitschaft der Luftwaffe

Die ersten Soldaten aus Erding haben ihren Dienst beim Instandsetzungszentrum 11 in Manching angetreten

15.03.2021 | Stand 19.03.2021, 3:33 Uhr
Dienstantritt am neuen Instandsetzungszentrum 11 der Bundeswehr in Manching: Sieben von zwölf Hallen sind schon fertig. Der Neubau kostet rund 110 Millionen Euro. −Foto: Bundeswehr/Peter Jentscher

Manching - Im Jahr 2014 begannen die Planungen, Ende November 2018 war Baubeginn für das neue Instandsetzungszentrum 11: Nachdem der weiter verwendungsfähige Teil des Materials bereits vom Fliegerhorst Erding nach Manching transportiert worden ist, wurden jetzt die ersten sieben hochmodernen Gebäude am neuen Standort übergeben.

Damit ist auch der Startschuss für die Umzüge des Personals aus Erding gefallen. Mit 63 Soldaten und 23 zivilen Mitarbeitern haben nach Angaben der Bundeswehr knapp die Hälfte der Angehörigen bereits ihre neuen Büros und Werkstätten in den Instandsetzungshallen bezogen. Die Fertigstellung der verbleibenden fünf Hallen wird im Laufe des Jahres erwartet. Dann werden die bis dahin in Erding verbliebenen Angehörigen folgen und ebenfalls ihre Arbeit dauerhaft in Manching aufnehmen.

Den Neustart in Manching beginnen die Angehörigen zusammen mit der Dienststellenleitung, mehreren Werkstätten (CNC-Fertigung, zerstörungsfreie Werkstoffprüfung, Elektromechanik und Sauerstoffprobennehmeraufbereitung (ELSA) und Tragflächeninstandsetzung) sowie den Logistikanteilen mit Hauptlager, Annahme und Versand. Mit Abschluss der 110 Millionen Euro teuren Bauarbeiten in Manching wird den Mitarbeitern des Instandsetzungszentrums 11 modernste Gebäudetechnik in den Hallen zur Verfügung stehen. Nicht nur die Klima-, Lüftungs- und Absauganlagen sowie Hallenheizungen entsprechen laut Bundeswehr dem neuesten Standard. Durch den Neubau haben die Werkstätten eigene, dem Bedarf angepasste Hallen und Werkstattausstattungen. Zusätzlich erleichtern kurze Wege zwischen den Gebäuden die oft notwendige Zusammenarbeit zwischen den Werkstätten. Dies war in Erding aufgrund der weiträumigen Verteilung auf zwölf Quadratkilometer nur mit innerbetrieblichen Transporten und viel Zeit zu leisten.

Das Instandsetzungszentrum 11 leistet nach eigenen Angaben einen wesentlichen Beitrag zur Einsatzbereitschaft der Luftwaffe. Hier werden Austauschteile und Geräte der Militärluftfahrt in den höchsten Instandhaltungsstufen instand gesetzt. Schwerpunkte sind Austauschteile des Kampfflugzeuges Tornado wie Tragflächen, Kabinendächer, Tailerons (Heckhöhenruder) oder Seitenruder und Bauteile neuer Waffensysteme, wie Eurofighter, Tiger und NH-90. Neben reinen Instandsetzungen werden auch Modifikationen und Hochrüstungen an Luftfahrzeugkomponenten durchgeführt.

Die Soldaten und zivilen Mitarbeiter überprüfen und überholen Bordwaffen und Abwurfgeräte sowie verschiedenste Bodendienstgeräte für fliegende Waffensysteme der Bundeswehr. Spezielle Werkstätten fertigen nicht im Handel erhältliche Musterwerkzeugsätze sowie Prototypen und Kleinserien an. Die Instandhaltung elektrischer Komponenten von Luftfahrtgeräten, wie Leistungshebelkästen und Steuerungseinrichtungen sowie die zerrstörungsfreie Werkstoffprüfung gehören ebenfalls zu den Aufgaben. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit, einen Großteil der Arbeiten auch jederzeit als mobile Instandhaltung an jedem beliebigen Ort zum Einsatz zu bringen.

Der Standort Erding mit dem dazugehörigen Fliegerhorst wird bis zum Jahr 2024 komplett aufgegeben. Manching wurde als Nachfolge ausgewählt, weil mit Airbus schon ein großer Partner der Luftwaffe angesiedelt ist.

DK