Ingolstadt
Für 1,9 Millionen Euro sollen Straßen saniert werden

Ursprünglich waren für 2021 rund 3,5 Millionen eingeplant

02.12.2020 | Stand 23.09.2023, 15:48 Uhr
Auch die Weningstraße soll laut Tiefbauamt im kommenden Jahr in einem Abschnitt saniert werden. −Foto: Eberl

Ingolstadt - Der von Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) geforderte Konsolidierungskurs wirft erste Schatten voraus: Es trifft zum Beispiel das Straßensanierungsprogramm für 2021, wie sich am Dienstag im Finanz- und Personalausschuss herausstellte.

Werden sich die Ingolstädter womöglich fortan auf Schlaglöcher und Buckelpisten einstellen müssen? "Der SUV-Anteil ist ja hierzulande sehr hoch", bemerkte Stadtrat Christian Höbusch (Die Grünen) mit einem Schuss Ironie. "Da brauchen wir doch keine glatten, ebenen Flächen." Höbusch wollte wissen, ob das von der Verwaltung vorgeschlagene Sanierungsprogramm nicht gestreckt werden könne.

Doch die städtischen Tiefbauer haben bereits deutliche Abstriche und Einsparungen gemacht, erklärte Baureferent Alexander Ring: Statt der ursprünglich vorgesehenen 3,5 Millionen Euro sollen kommendes Jahr nur 1,9 Millionen in Straßensanierungen investiert werden. Bei einigen Straßen werde man beispielsweise nur noch die Deckschicht erneuern "statt die große Schaufel auszupacken", so Ring.

Die Straßen, so erfuhren die Stadträte, bekommen ähnlich wie Schüler Noten, die von 1 (Neubauzustand) bis 8 (sehr schlechter Zustand, Verkehrsbeschränkungen erforderlich) reichen. Sanierungsmaßnahmen sind nun für jene Straßen vorgesehen, die zwischen 5 und 6 (mittlerer bis sehr schlechter Zustand) liegen.

Darüber hinaus sollen auch Geh- und Radwege saniert werden. Kostenpunkt: 225000 Euro. Laut Tiefbauamt wird ein Großteil von Radunfällen ohne Fremdeinwirkung durch schlechte Oberflächen der Radwege mitverursacht - besonders trifft es ältere Verkehrsteilnehmer. Bei Unebenheiten wirken Stöße direkt und oft auch schmerzhaft auf Wirbelsäule und Handgelenke ein. Schlechte Fahrbahnoberflächen durch wechselnde Beläge, Flickstellen, Baumwurzeln, Frostschäden und Verschmutzungen führten zu ständigen Ausweichbewegungen und lenkten die Aufmerksamkeit des Radfahrers auf den Boden statt auf den Straßenverkehr.

Da bei kleinflächigen Reparaturen an Radwegen mit jeder Flickstelle eine weitere Unebenheit hinzukommt und der Zustand sich weiter verschlechtert, bevorzugt das Tiefbauamt nach Möglichkeit auf vielbefahrenen Radwegen großflächige Deckschichtsanierungen.

Zu den einzelnen Maßnahmen: Die 1975 hergestellten Rad- und Gehwege an der Berliner Straße sind zwischen Oberfeldstraße und Schrobenhausener Straße durch zahlreiche Erdarbeiten an Leitungen sowie alterungsbedingte Schäden stark sanierungsbedürftig und bedürfen laut Tiefbauamt dringend der Erneuerung. Für Radfahrer könne die Situation bestenfalls mit "sehr unkomfortabel" beschrieben werden.

Die Baldestraße im Abschnitt Regensburger Straße bis Feldkirchener Straße zeigt einen stark fortschreitenden Verschleiß mit Unebenheiten und wegkippenden Bordsteinen. Es ist deshalb ein Vollausbau bis zu einer Tiefe von 0,55 Meter vorgesehen. Im Zuge dieser Maßnahme werden auch die Gehwege erneuert.

Die Schrannenstraße im Abschnitt Holzmarkt bis Proviantstraße bedarf ebenfalls dringend einer Instandsetzung. Im Zuge der Erneuerung der Asphaltdeckschicht werden auch die losen Steine der Borde und Rinnen überarbeitet.

Die östliche Schröplerstraße muss im Abschnitt von der Feselenstraße bis zur Kothauer Straße saniert werden. Vorgesehen ist auch hier ein Vollausbau mit Erneuerung des Gehwegs.

Für den Unteren Taubentalweg im Abschnitt von der Feldkirchener Straße bis zur
Lessingstraße empfehlen die Tiefbauer eine substanzsichernde Erneuerung der Asphaltschichten. Im Zuge dieser Maßnahme werden auch die vorhandenen Bordsteine neu gesetzt und die Gehwege erneuert.

In einem desolaten Zustand ist die Weningstraße ab dem Kreuzungsbereich Ringseestraße/Bahnunterführung. Auch hier ist ein Vollausbau geplant.

Fazit von Baureferent Ring zum Sanierungsprogramm: "Das ist kein Wunschkonzert des Tiefbauamts, sondern wirtschaftlich sinnvoll." Die Bezirksausschüsse werden über die Maßnahmen informiert, ebenso die direkten Anlieger.

DK

Suzanne Schattenhofer