Ingolstadt
Fritz-Böhm-Preis: Gelungene Inklusion und Integration

Die Stiftung Jugend fragt erhält Auszeichnung der SPD Ingolstadt für Zivilcourage und soziale Gerechtigkeit

27.02.2022 | Stand 22.09.2023, 23:57 Uhr
Gudrun Rihl, stellvertretende Vorsitzende (Mitte links) und Gerda Büttner, Gründerin und Ehrenmitglied der Stiftung Jugend fragt (Mitte rechts), nahmen den Fritz-Böhm-Preis im Gewerkschaftshaus von den Jurymitgliedern entgegen. −Foto: Werner

Ingolstadt - Die Jury hat einstimmig entschieden: Der Fritz-Böhm-Preis geht an die Stiftung Jugend fragt.

Bereits zum zweiten Mal vergibt die SPD Ingolstadt den Preis, der mit 2500 Euro dotiert ist. Die Feierlichkeit fand im Gewerkschaftshaus statt - coronabedingt im kleinen Kreis.

"Die Stiftung Jugend fragt handelt ganz im Sinne von Fritz Böhm", sagte Stadtrat Manfred Schuhmann (SPD), "sie entwickeln Ideen für die soziale Gerechtigkeit und um die Gesellschaft zu verbessern. " Seit 1993 verfolge die Stiftung das Ziel, "Jugendliche zu mehr politischem Denken zu bringen" und zu humanem Handeln zu ermuntern. Schuhmann gab einen Überblick über die Anfänge und bisherige Projekte der Stiftung: Seit 2006 organisieren die ehrenamtlichen Stiftungsmitglieder den Jugendkultursommer. "Ein Tanz- und Bewegungstheater das Inklusion, Integration und Völkerverständigung vereint", berichtete Schuhmann. Es sei "ein hervorragendes Projekt", das 80 Jugendliche "aus unterschiedlichen Bildungseinrichtungen und verschiedenen Nationalitäten zusammenbringt. " Seit 2011 stehen auch junge Menschen mit geistiger Behinderung auf der Bühne. Jugendliche aus den Partnerstädten Ingolstadts wirken beim Jugendkultursommer ebenso mit: Nach den Aufführungen in Ingolstadt geht das Theaterprojekt auf Tournee in die Partnerstädte. "Solche Initiativen fördern die Teamfähigkeit" und seien für eine gelungene Gestaltung der Zukunft wichtiger denn je, beendete Schuhmann seine Laudatio.

Gudrun Rihl, stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Jugend fragt, und Gerda Büttner, Gründerin und Ehrenmitglied der Stiftung, nahmen den Fritz-Böhm-Preis von Christian De Lapuente, Kreisvorsitzender der SPD, entgegen. Rihl freute sich über die Auszeichnung: "Unser Ziel ist es, das Wertesystem von Jugendlichen durch kreative Prozesse zu weiten", sagte Rihl, "nicht durch Erklärungen und Belehrungen sondern durch eigenes Erfahren und Erleben. " Integration, Inklusion und demokratischer Diskurs stehen im Vordergrund. Die letzten zwei Jahre konnte der Jugendkultursommer pandemiebedingt nicht so stattfinden wie gewünscht: "Dieses Jahr wird es voraussichtlich wieder ein neues Theaterprojekt geben. "

DER PREIS

Fritz Böhm war Ingolstädter Stadtrat, Landtags- und Bundestagsabgeordneter der SPD und Betriebsratsvorsitzender bei Audi. Er starb am 10. Januar 2013. "Fritz Böhm hat Dinge durchgesetzt, von denen die Menschen noch heute profitieren", sagte Achim Werner. Er habe sich für soziale Gerechtigkeit und gegen Rassismus und Ausgrenzung engagiert, sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben eingesetzt. Deshalb sei Fritz Böhm der Namensgeber des Preises für Zivilcourage und soziale Gerechtigkeit, der im zweijährigen Turnus vergeben wird - an Einzelpersonen oder Organisationen, die im Sinne des Ehrenbürgers von Ingolstadt handeln. "Ohne Fritz Böhm würde die Audi nicht so dastehen, wie sie es heute tut", berichtete Werner. Böhm war "maßgeblich am Betriebsverfassungsgesetz beteiligt" und durch Spendenaktionen für die Lebenshilfe wurden gute Arbeitsplätze für Menschen mit schweren Behinderungen geschaffen.

Die Jury, die bestimmt wer die Auszeichnung erhält, besteht aus Mitgliedern der SPD Ingolstadt, Vertretern der Gewerkschaften und der Lebenshilfe Ingolstadt und dem Sohn von Preis-Namensgeber Fritz Böhm, Heinz Schreiber.

mwe

DK

Miriam Werner