Bad Gögging
Folgt 2019 ein Run auf die Ausbildungsplätze?

Berufsschule für Physiotherapie in Bad Gögging feiert 25-jähriges Bestehen - Demnächst entfällt die Ausbildungsgebühr

06.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:05 Uhr
Der Landkreis dankt mit einer Urkunde: Landrat Martin Neumeyer und Schulleiterin Ellen Rinderle. −Foto: Passauer Wolf

Bad Gögging (gsz) Eine Neuigkeit ging fast unter im Feiertrubel anlässlich des 25-jährigen Bestehens der zum Unternehmensverbund "Passauer Wolf" gehörenden Berufsschule für Physiotherapie: Auch diese Einrichtung am Standort Bad Gögging befindet sich auf Wachstumskurs.

Neustadts Bürgermeister Thomas Reimer (SPD) ließ in seinen Glückwünschen jedenfalls anklingen, wie sehr er sich freue, "dass diese Schule wachsen kann und bot dazu "die stützende Hand" der Stadt, "damit wir den Mangel an Physiotherapeuten beseitigen können".

Tatsächlich steigt die Nachfrage nach gut ausgebildeten Vertretern dieser Sparte in den Gesundheitsberufen laufend. Da sind gute Ausbildungsstätten gefragt, die sich - wie die im Kurort - mit dem ISQ-Gütesiegel schmücken darf. Alle zwei Jahre unterzieht sich die Schule dafür einem umfangreichen Test.

Den Mangel an Physiotherapeuten hatten auch der Passauer Unternehmer Armin Leebmann und Bad Göggings Förderer Erich Griebl erkannt, als sie Anfang der 1990er Jahre den Bau der Schule vorantrieben. In dem Vierteljahrhundert ihres Bestehens wurden dort fast 500 Physiotherapeuten nach dreijähriger Studienzeit erfolgreich zum Examen geführt. Jeweils fünf der Teilnehmer eines Jahrgangs können danach im Reha-Zentrum oder der Hotelfachklinik des Passauer Wolf am Ort ihren Job antreten.

Wegen des hohen Qualitätsstandards, den Ellen Rinderle als Leiterin der Schule von Anfang an zu einem Markenzeichen der dortigen Ausbildung machte, hatte und hat der Rest der Absolventen ebenfalls keinerlei Probleme, eine Anstellung zu finden. Auch ihr sprachen Elisabeth Haselberger und Florian Leebmann die beiden Gesellschafter des Unternehmens, ihren Dank aus. Ebenso die Geschäftsführer Hans-Martin Linn und Andreas Herzog sowie Franz Thurner als Leitender Regierungsschuldirektor und Hannelore Langwieser in ihrer Funktion als Vertreterin der Regierung von Niederbayern im Zweckverband Bad Gögging.

Schon als sich die Schule noch im Bau befand, bezog deren künftige Chefin ein provisorisches Büro, von wo sie sämtliche Vorbereitung für einen reibungslosen Unterrichtsstart am 2. November 1993 traf.

Bis heute kostet die Ausbildung über 2400 Euro im Jahr. Nach einem aktuellen Beschluss der Staatsregierung entfällt 2019 dieser Betrag ab dem zweiten Schulhalbjahr, was einen Run auf die Ausbildungsstätten für Physiotherapeuten auslösen könnte. Der Wunsch von Ellen Rinderle für ihre Schule nach "Beständigkeit auch in der Zukunft" war daher durchaus nachvollziehbar.

Derzeit investiert der "Passauer Wolf" 31 Millionen Euro am Ort in den Bau einer weiteren Fachklinik. Geplante Eröffnung: Mitte nächsten Jahres.