Münchsmünster
Zum ersten Mal und zum letzten Mal

Erfolgreicher Faschingszug Münchsmünster mit beliebtem Extra: Minstara Faschingsrede vor dem alten Rathaus auf Hochdeutsch

23.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:50 Uhr
  −Foto: Lamprecht

Münchsmünster - Seit zwölf Jahren gibt es in Münchsmünster wieder einen Faschingszug.

 

Ebenso lang wurden vor dem alten Rathaus Faschingshochzeiten oder wahlweise auch die berühmt bösen aber immer augenzwinkernden Reden von Steve, Hias und Anderl, dem Trio Infernale der Minstara Faschingsrede, gehalten. Letzteres in diesem Jahr zum ersten Mal auf Hochdeutsch - "und damit auch für Neubürger verständlich" -, und zum letzten Mal in dieser Form. Denn, wenn das alte Rathaus in diesem Jahr abgerissen wird, ist auch die Location Geschichte.

Einen Stimmungseinbruch gab es beim Faschingstreiben im Ort aber nicht im Mindesten: Den ganzen Tag über wurde hier gefeiert, was die Kostüme hielten.

 

Los ging es um 11 Uhr vor dem alten Rathaus, wo - der Kommunalwahl sei dank - jede Menge Stoff zum Ausspielen und Derblecken der mehr oder weniger berühmten Münchsmünsterer Lokalprominenz zur Verfügung stand.

Schlag auf Schlag ging es dann weiter, denn für 13.30 stand der Beginn des Faschingsumzuges auf dem Programm: 47 Wagen und Fußgruppen schlängelten sich im Gaudiwurm durch die dicht gesäumten Straßen des Ortes. Thema konnte dabei alles werden, was Spaß macht, was polarisiert und natürlich auch, was nach Meinung der einzelnen Gruppen besondere Beachtung verdient.

 

Gleich mehrmals war das die Landwirtschaft und ihr Wert für die Gesellschaft: "Farmers for Future", stand da etwa zu lesen. Thema waren aber auch die Rettung der Meere, die Steuerverschwendung im Bund und die wachsenden Müllberge.

Dazu gab es wie immer rein Unterhaltsames - von Einrad fahrenden Minions, über trommelnde Bauarbeiter bis hin zu ein bisschen in die Jahre gekommenen Barbies - die Puppe feiert schließlich gerade ihren 60. Geburtstag.

Etwas ganz Besonderes hatte sich wie immer der Faschingsumzugsverein für seinen Wagen ausgedacht, der den Zug traditionell anführte: Die Gruppe setzte ihrem abrissreifen alten Rathaus nämlich nicht nur verbal, sondern auch in Wagenform ein Denkmal, das vor allem bei den Besuchern aus dem Ort gut ankam.

Im Anschluss an den Umzug wurde hinter dem Gasthof Rauscher wie immer im und um das aufgebaute Zelt bis spät in die Nacht hinein und ganz überwiegend friedlich gefeiert.

DK

Susanne Lamprecht