Gerolfing
Faschingstreiben bei Sonnenschein

Gerolfinger lassen es bei Karnevalsgaudi so richtig krachen

13.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr

−Foto: Stefan Eberl

Gerolfing (DK) Das Wetter hätte kaum besser sein können. Bei strahlendem Sonnenschein feiern die Narren in Gerolfing gestern bei ausgelassener Stimmung den Faschingszug, bevor um Mitternacht die fünfte Jahreszeit endgültig endet.

Die Gerolfinger Faschingsgesellschaft hat wohl einen besonderen Blick in die Zukunft. Im vergangenen Jahr mussten die Narren dem regnerischen Wetter gute Laune entgegenhalten. „Es war schon immer so“, sagte der Dorfchronist Stefan Winkelmeyr damals. „Wenn es auf dem Gaimersheimer Umzug am Sonntag schön war, war auf dem Gerolfinger schlechtes Wetter. Nächstes Jahr drehen wir das einfach um.“ Gesagt, getan. Während auf dem Gaimersheimer Faschingszug am vergangenen Wochenende Regenschirme nicht zum Bonbon fangen, sondern des Wetters wegen aufgespannt wurden, können sich die Gerolfinger über einen strahlend blauen Himmel mit Sonnenschein freuen.



38 Gruppen mit gut 700 Teilnehmern sorgen heuer für ordentlich Stimmung in Gerolfing. Natürlich dürfen die gewählten Regenten nicht fehlen. Viktoria II. und Tobias II. winken hoch oben vom Wagen der Gerolfinger Faschingsgesellschaft ihrem Volk zu.



Ganz ihrem diesjährigen Motto „1001 Nacht, so werd’s in Gerlfing g’macht“ dürfen natürlich die orientalisch angehauchten Gruppen und Wagen nicht fehlen. Auf einem scheinbar schwebenden Teppich ziehen die Maschkerer eine zwei Meter hohe Sektflasche hinter sich her – mit eingebautem Zapfhahn. Auf einem großen Wagen steht eine überdimensionierte Wunderlampe, aus der dann und wann pinker Rauch aufsteigt.

Vor allem die jungen Teilnehmer auf den Wagen hatten ordentlich Spaß. Die Ingolstädter Faschingsfreunde lassen in ihrem Gefährt die Hochzeit der Hippie-Jahre in den 70ern wieder aufleben. Durch rhythmisches Schunkeln bringen sie die Umzugswagen ganz schön ins Schwanken.


Auch die regionale Politik wird aufs Korn genommen. Die Innenstadtfreunde weisen mit ihrem Wagen „Aliblabla“ auf die GmbHisierungswut der Stadt hin und die Gruppe „Da oide Koppe“ tritt mit Bezug auf den Skandal im Bistum Eichstätt mit dem Spruch „Die Millionen sind noch da – aber in Amerika“ auf.
Über die gesamte Strecke stehen tausende Zuschauer dicht gedrängt. Unter ihnen ist auch Evi Papke, die seit 16 Jahren in Gerolfing lebt. „Es ist immer wieder ein Erlebnis“, fasst sie ihre Eindrücke des Faschingszugs zusammen.

Die 19-jährige Karolin aus Pförring besucht den Gerolfinger Faschingszug mit ihrer Freundin aus Echenzell. „Das ist der Letzte dieses Jahr, da muss ich einfach hin, denn der Fasching ist einfach meine Lieblingszeit.“ Wo es danach hingehen soll, wissen die beiden noch nicht. Viele wird es in das Festzelt ziehen, um dort bis Mitternacht die Faschingszeit ausklingen zu lassen.