Ingolstadt
Exotische Tierwelt in der Schule

Sonderschau: Im Apian-Gymnasium ist noch bis Ende Juli ein Riesen-Vierhorn-Käfer ausgestellt

13.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:48 Uhr
Gruppenbild mit Riesen-Vierhorn-Käfer: Leon (links) und Noah sind fasziniert von dem Insekt, das mit einer Artgenossin noch bis zu den Sommerferien im Apian-Gymnasium ausgestellt ist. −Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) In der Aula des Apian-Gymnasiums gibt es derzeit in einem der Terrarien im Rahmen einer Sonderschau einen Riesen-Vierhorn-Käfer zu bestaunen. Das Insekt ist normalerweise in Süd-Malaysia und Indonesien beheimatet und erreicht einschließlich der Hörner eine Größe von bis zu zwölf Zentimetern.

Damit ist der flugfähige Obstfresser einer der größten Käfer Asiens. Zu sehen ist außerdem ein Weibchen. Lehrer Markus Zeller, der das sogenannte Vivarium – so nennt das Gymnasium seine insgesamt drei Räume mit Terrarien, in denen verschiedenste Tiere leben – gemeinsam mit einigen Schülern pflegt und betreut, weiß über diese Gattung noch einiges mehr zu berichten.

„Besonders die Männchen beeindrucken mit ihren drei riesigen Hörnern und dem zusätzlichen, deutlich kleineren Horn. Der Käfer selbst lebt nur kurze Zeit, meist einige Wochen. Die meiste Zeit seines Lebens verbringt er jedoch als unterirdisch lebende Larve, die sich von weiß-faulendem Holz ernährt. Vom Ei bis zum fertigen Käfer dauert seine Entwicklung mehr als 500 Tage“, sagt er. Eine weitere Besonderheit, die aktuell nicht zu beobachten ist, weil der männliche Käfer vor wenigen Tagen geschlüpft ist: „Die Engerlinge erreichen kurz vor der Verpuppung die Größe einer Weißwurst“, so Zeller. Ihr einziger Lebenszweck bestehe außerdem darin, sich zu paaren.

Die Gattung Chalcosoma, so der lateinische Name, ist zudem eine alte Bekannte des Vivariums: „In den 1990er Jahren hat der damalige Leiter des Vivariums von einem befreundeten Ingolstädter Insektenkundler eine bis dahin noch völlig unbekannte Käfer-Art vom Mount Kinabalu aus Borneo erhalten und erstmalig erfolgreich nachzüchten können. Mittlerweile wurde die Gattung wissenschaftlich beschrieben und mit einem Namen versehen: Chalcosoma moellenkampi, eine Schwester-Art des bei uns ausgestellten Käfers.“

Noah Schatzmann und Leon Schneider sind zwei der Schüler, die sich um das Wohl der Tiere kümmern. Die beiden 15-jährigen Gymnasiasten sind fasziniert von Lebewesen, wie sie bei uns in der Natur normalerweise nicht vorkommen. Zu ihren Lieblingstieren im Vivarium zählen aktuell die possierlichen Mini-Geckos und die Gottesanbeterinnen, die ihn durch ihre Flinkheit und Intelligenz beeindrucken, wie Leon sagt. Für die beiden hat die Mitarbeit im Vivarium aber auch eine soziale Komponente. „Man lernt, Verantwortung zu übernehmen und kann sinnvoll am Schulleben mitwirken“, sagen sie.

Interessierte sind eingeladen, sich die Exemplare während der Schulzeiten anzusehen. Die Sonderschau dauert noch bis zum Beginn der Sommerferien.