Neustadt
Es wird stets an der Qualität gearbeitet

2019 feiert Bad Gögging 100 Jahre "Bad" - Der Ort punktet viel

07.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr
Bad Gögging aus der Vogelperspektive: Der Ort darf 2019 100 Jahre "Bad" feiern. −Foto: TI Bad Gögging

Neustadt (gsz) Der Ordner ist bereits prall gefüllt.

Seit einem Jahr arbeitet Bad Gögging für den Erhalt seines Prädikats "Bad". Das muss mittlerweile nämlich alle zehn Jahre von offiziell bestellten Experten neu bestätigt werden. Bis Ende dieses Jahres läuft das recht aufwändige Verfahren. 2019 darf dann guten Gewissens der Titel gefeiert werden, der dann vor genau einem Jahrhundert dem niederbayerischen Dorf verliehen wurde.

Damals reichte die heilende Kraft der Schwefelquellen aus. Mittlerweile ist auch die Qualität der beiden weiteren natürlichen Heilmittel, Moor und Therme, entscheidend. Dazu kommt die Reinheit der Luft, ein nicht zu hohes Verkehrsaufkommen, ausreichend Kliniken und Sanatorien, das Kurmittel- und Kurhaus, die Parkanlagen, Gästeunterkünfte sowie Sport- und Freizeitangebote. Das alles bildet überhaupt die Voraussetzungen für ein Heilbad, natürlich spielt dabei auch deren Qualität eine entscheidende Rolle.

Die zu halten kostet nicht nur Mühe, sondern auch reichlich Geld. Zumal sich seit Beginn der Gesundheitsreform 1989 die klassische Kur auf dem Rückzug befindet. Deshalb haben bereits einige Bäder das Handtuch geworfen, sich nicht mehr um den Titel bemüht und ihn verloren. Zu aufwändig und teuer erschien den meisten unter ihnen der Wechsel zum Gesundheits-Tourismus.

Tatsächlich war der Einschnitt schwer zu verkraften: So halbierte sich die Zahl der ambulanten Kuren in einem Jahr von 820000 auf 435000 und die Talfahrt ging weiter: Mittlerweile werden bundesweit nur noch weniger als 40000 ambulante Vorsorgeleistungen abgerechnet.

Noch punktet Bad Gögging neben der Vielfalt an Hotels und Pensionen unterschiedlicher Kategorien mit seinem ländlichen Charme. Dem haben bisher weder Bauboom noch das wachsende Verkehrsaufkommen etwas anhaben können.

Was allerdings fehlt, ist ein Kur- und Badearzt , der ebenfalls zu den Voraussetzungen für den Erhalt des Titels gehört. Seit Jahren bemühen sich die Verantwortlichen vergeblich um einen Nachfolger für den Mediziner am Ort, der sich zur Ruhe setzen möchte.

Dennoch bleibt Tourismusmanagerin Astrid Rundler optimistisch, zumal sie von "der positiven Zukunft", die Bad Gögging bevorsteht, überzeugt ist: "Bis jetzt haben Gastgeber und Ort ständig an ihrer Qualität gearbeitet. Daran wird sich nichts ändern. "